Preiswerte IT-Dokumentation

IT-Management mit Open-Source-Tools

25.05.2012
Von 
Konrad Er hat Publizistik und Germanistik in Berlin studiert und anschließend eine Fortbildung zum IT-Fachjournalisten absolviert. Erste Erfahrungen im Job sammelte er als Freier Redakteur bei der COMPUTERWOCHE in München. Seit gut 30 Jahren arbeitet er als freier Journalist und Kommunikationsberater in Düsseldorf.
Auch am IT-Service-Management (ITSM) geht die Open-Source-Welle nicht vorbei. Das hilft vor allem mittelständischen Firmen, die bisher den Einstieg in IT-Dokumentation und ITSM mangels Zeit und Geld scheuten.

Open Source ist eine feste Größe der Unternehmens-IT

Quelle: Fotolia, Niceshot
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Glaubt man den Auguren der ITSM-Branche, sind die Zeiten schwerfälliger Lösungen, die monatelange Implementierungsprozesse erforderten und sich lange nicht rechneten, endgültig vorbei. Laut Jeffrey Hammond, Analyst der Marktforschungsinstituts Forrester Research, ist Open Source in den Unternehmen inzwischen fest etabliert. Sämtliche Erhebungen dieses Jahres zu unterschiedlichen Einsatzgebieten quelloffener Software hätten ergeben, dass fast 70 Prozent der Unternehmen Linux als Betriebssystem nutzen. 65 Prozent setzen Open-Source-Datenbanken ein, und rund 60 Prozent verwenden GPL-basierende Programmiersprachen.

Administratoren haben gutes Linux-Wissen

Carlo Velten, Beobachter der Open-Source-Szene bei der Experton Group, schätzt, dass gegenwärtig rund zwölf Prozent der deutschen Unternehmen Open-Source-basierende IT-System-Management-Lösungen verwenden. Laut Velten handelt es sich dabei vornehmlich um kleine und mittelständische Firmen, deren Administratoren sich schon viel Linux-Know-how angeeignet haben. Velten weiter: "Mehr als zwei Drittel dieser Unternehmen nutzen darüber hinaus auch freie Tools für das IT-Service-Management wie zum Beispiel hInventory, i-doit, Nagios oder Request Tracker und bauen entsprechende Lösungen, mit denen sie schrittweise in immer komplexere ITSM-Systeme hineinwachsen."

Deutschland hat Defizite im IT-Service-Management

Es gibt aber auch eine Kehrseite der Medaille: Laut einer jüngst aktualisierten Studie des IT-Service-Management-Forums (itSMF) haben hierzulande mehr als 30.000 Unternehmen mit über 100 PC-Arbeitsplätzen noch keine entsprechende Lösung für ITSM. "Abhilfe kann hier nur ein Ansatz leisten, der aufwendige und überfrachtete Frameworks umgeht und stattdessen eine Plattform bietet, auf der vorhandene Einzelprodukte zu einem sinnvollen Ganzen integrierbar sind", gibt Joachim Winkler, Chef der auf adaptive Netzlösungen spezialisierten Synetics GmbH aus Düsseldorf, die Richtung vor.

Bekannte ITSM-Tools: Nagios, Request Tracker und hInventory

So sind im Open Source-Lager viele gute Werkzeuge für IT-Service-Management verfügbar. Hierzu gehören etwa Nagios (Netz-Management), Request Tracker (Ticketing) oder h-Inventory (Inventarisierung). Diese kommen aber wegen ihrer Spezialisierung bisher nur in spezifischen ITSM-Teilbereichen zum Einsatz. Das soll sich jetzt ändern. Als Organisator und Trainer solcher flexibler Einheiten hat sich in den letzten Monaten die Firma Synetics positioniert, die selbst ein ITSM-Tool, das freie Werkzeug für IT-Dokumentation i-doit, zur Verfügung stellt

ITSM-Einstieg mit Configuration-Management-Datenbank i-doit

Mit rund 80 größeren Installationen und über 10.000 Downloads hat sich i-doit inzwischen als quelloffenes ITSM-Werkzeug etabliert. Derzeit wird i-doit, technisch gesehen eine dynamische Configuration-Management-Datenbank (CMDB) mit Schnittstellen für die Integration von Daten aus anderen ITSM-Tools, systematisch erweitert. So soll sich das Werkzeug immer mehr zur Plattform für ein offenes, modulares "Smart-ITSM"-Framework entwickeln. Anwender erhalten damit die Möglichkeit, schrittweise, nämlich budget- und projektbezogen, in immer komplexere ITSM-Lösungen einzusteigen.

Teaserbild: B. Haas, Fotolia.de