Angst im Mittelstand

IT-Störungen verschlingen Budget und Umsatz

19.01.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Die Chefs in mittelständischen Unternehmen haben große Sorge vor IT-Systemausfällen. Eine Umfrage des Arago Instituts entlarvt die größten Ängste.

Fallen kritische Bestandteile des IT-Systembetriebes aus, ist die größte Sorge deutscher mittelständischer Betriebe, dass es wegen der Nichterreichbarkeit zu direkten Umsatzeinbußen kommt. Gut ein Viertel der 100 befragten Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden äußerten diese Befürchtung in einer Umfrage des Arago Instituts für komplexes Daten-Management.

IT-Ausfall legt Fachabteilungen lahm

Für knapp ein Fünftel der Unternehmensverantwortlichen liegt das Hauptproblem darin, dass Fachabteilungen in der Phase der Fehlersuche, -analyse und -behebung nicht auf notwendige Applikationen zugreifen und aus diesem Grund keine Geschäftsabschlüsse tätigen können. "Können Fachabteilungen nicht auf ihre spezifischen Anwendungen zugreifen, ist das fast so schlimm wie die Nichtverfügbarkeit der Unternehmens-Homepage. Zwar sieht der Kunde das nicht sofort, aber er wird relativ rasch merken, dass auf seine Wünsche und Anforderungen nicht eingegangen werden kann", fasst Arago-Vorstand Martin Friedrich zusammen.

Störungen belasten das IT-Budget

17 Prozent vertreten die Meinung, dass aufgrund der Fehler und Störungen im Systembetrieb der Hauptteil des IT-Budgets in dessen reine Erhaltung investiert wird. "Das bindet finanzielle Ressourcen, die für Neuentwicklungen notwendig wären", so Martin Friedrich. Weitere 14 Prozent sehen das Hauptproblem darin, dass Fachkräfte derart in die Aufrechterhaltung der Basis-IT eingebunden sind, dass sie keine Möglichkeit haben, neue Ideen zu entwickeln, die das Unternehmen voran bringen könnten.

IT-Compliance nimmt Manager in die Verantwortung

Als weitere Handicaps einer IT-Störungen sehen die Teilnehmer den Imageverlust beim Kunden (14 Prozent) sowie die geringe Transparenz hinsichtlich der Dokumentation und Nachvollziehbarkeit der einzelnen Aktionen (zehn Prozent). Das geht, so Friedrich, natürlich zu Lasten der IT-Compliance eines Betriebes. Aufgrund verschärfter Haftungsregeln für Geschäftsführer und Vorstände sollten die Verantwortlichen genau diesen Aspekt nicht unterschätzen. Obwohl dies mittlerweile bekannt sein sollte, wird dieses Thema immer noch relativ stiefmütterlich behandelt - was die Studie ja auch zeigt."