Viele mittelständische Betriebe haben in Osteuropa, China und anderen Wachstumsregionen Verkaufsniederlassungen, Produktionsstätten und Service-Center gegründet. Wachstum und Globalisierung ist für sie keine Option, sondern ein Zwang: Entweder die Unternehmen expandieren und suchen die Nähe zu Lieferanten- und Kundenmärkten, oder sie müssen irgendwann die Segel streichen.
Internationale ERP-Projekte mit Rollouts in zahlreichen Ländern sind in Großunternehmen seit vielen Jahren üblich. Mittelständler können den dort üblichen Aufwand jedoch nicht betreiben.
Nationale ERP-Anbieter sitzen in der Globalisierungsfalle
In vielen Fällen ist der Schritt in die Internationalisierung deshalb am Anfang eher ein Abenteuer als ein straff geplantes Vorgehen. Kosten- und Prozesseffizienz spielen heute auch in früheren Billiglohnländern eine erhebliche Rolle. Unternehmensverantwortliche suchen nach Transparenz und Integration. Damit gewinnt ERP-Software an Bedeutung, führt jedoch auch zu erheblichen Problemen.
- ERP-Studie 2009
Die Anzahl der Firmen, denen ein ERP-Budget von mindestens 100.000 Euro im Jahr zur Verfügung steht, ist kleiner geworden. - ERP-Studie 2009
ERP-Software ist in vielen Firmen bereits im Einsatz. Doch nicht selten sind die Lösungen veraltet. - ERP-Studie 2009
Obwohl es Verbesserungsbedarf gibt, haben viele Firmen schlicht kein Budget für Modernisierung oder Ausbau ihrer ERP-Applikationen. - ERP-Studie 2009
An den Zielen der ERP-Einführung hat sich kaum etwas geändert. - ERP-Studie 2009
Änderungen in der Firmenstruktur sind in diesem Jahr weit häufiger der Auslöser dafür, die bestehende ERP-Software aus- oder umzubauen. - ERP-Studie 2009
An der Studie nahmen in erster Linie kleine und mittelständische Firmen teil. In der Regel erhält nur ein Teil der Belegschaft Zugang zu ERP-Prozessen. - ERP-Studie 2009
Ob die ERP-Einführung aus Sicht der Unternehmensleitung die Erwartungen erfüllt hat, beurteilen die Firmen gegenüber dem Vorjahr etwas positiver.
Leider ist die Mehrheit der ERP-Anbieter und Beratungspartner mit einem Schwerpunkt auf den Mittelstand nicht im Global Village sondern in Orten wie Gelsenkirchen, Landshut oder Chemnitz angesiedelt. Ihre Lösungen sind nicht für einen internationalen Betrieb an mehreren Standorten mit durchgängigen Prozessen ausgelegt. Die angebotenen Lokalisierungen beschränken sich auf eine Handvoll Länder. Es fehlt an getesteten Sprachversionen und häufig auch am Support.
In einigen Fällen kommt es ganz hart: ERP-Anbieter, die sich bis heute vor einer integrierten Buchhaltung gedrückt haben, müssen überstürzt nachbessern oder sich mit einem der multinationalen Softwarehersteller, etwa SAP oder Microsoft, verbünden.