Anleger verunsichert

Apple-Hauptversammlung ohne Steve Jobs

23.02.2009
Beim diesjährigen Aktionärstreffen des Computer- und iPhone-Herstellers Apple am kommenden Mittwoch dürfte erneut der Gesundheitszustand von Konzernchef Steve Jobs im Mittelpunkt stehen.

Jobs wird nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg erstmals seit seiner Rückkehr an die Konzernspitze nicht an dem Treffen teilnehmen. Über den Gesundheitszustand des Apple-Mitbegründers, der als treibende Kraft hinter dem Erfolg des Unternehmens gilt, herrscht weiterhin Unklarheit. Zuletzt hatte Jobs wegen gesundheitlicher Probleme im Januar eine Auszeit bis Juni angekündigt. Apple setzte das Treffen diesmal deutlich früher als in den vergangenen Jahren an.

Aktionäre und Branchenbeobachter hatten wiederholt kritisiert, dass das Unternehmen keine genauen Angaben über den Gesundheitszustand des vor mehreren Jahren an Krebs erkrankten - und damals durch eine Operation geheilten - Jobs macht. "In den Augen der Investoren ist Steve Jobs der Dreh- und Angelpunkt für die Zukunft seines Unternehmens, und es gibt unbeantwortete Fragen", sagte Charles Elson, Direktor des Weinberg Centers für Unternehmensführung der Universität Delaware. "Seine Gesundheit ist keine isolierte Angelegenheit." Die Konzernführung habe es an Transparenz in den für Investoren so wichtigen Fragen fehlen lassen. Die US-Finanzaufsicht SEC ermittelt nach Informationen von Bloomberg unterdessen, ob Apple mit seiner zögerlichen Informationspolitik die Investoren in die Irre geführt haben könnte.

Jobs, der in dieser Woche 54 Jahre alt wird, war vor mehr als vier Jahren wegen einer seltenen Krebserkrankung an der Bauchspeicheldrüse erkrankt und wurde erfolgreich operiert. Deutliche Gewichtsverluste in den vergangenen Monaten hatten Spekulationen über eine erneute Erkrankung geschürt und die Anleger verunsichert. Im Januar teilte er mit, er leide an einer Hormonstörung, die ihn Gewicht verlieren lasse. Bloomberg berichtete kurz darauf, Jobs erwäge eine Lebertransplantation. Im Januar war Jobs bereits der Messe Macworld Expo in San Francisco ferngeblieben. (dpa/tc)