Es gibt keine absolute Sicherheit

Wieviel Security-Risiko darf sein?

06.10.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Was für das eine Unternehmen gut genug ist, reicht dem anderen längst nicht aus. Deshalb muss jedes Unternehmen sein eigenes Risikoprofil entwickeln.
Nicht jedes Risiko ist kalkulierbar.
Nicht jedes Risiko ist kalkulierbar.
Foto: Jan Schumacher, Fotolia

Steve Durbin hat zwei Smartphones: das eine für dienstliche, das andere für private Zwecke. Ob er denn noch nichts von "Bring your own device" gehört habe? Doch sicher, antwortet der Global Vice President des Information Security Forum (ISF). Und dagegen sei grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Durbin beschreibt die Haltung des ISF folgendermaßen: "Wir sagen nicht: Lass es sein, sondern: Sei dir der Risiken bewusst, und triff Vorkehrungen."

Ein mobiles Gerät, das auf Unternehmensdaten zugreift, muss seinerseits den Zugriff des Unternehmens hinnehmen, so Durbin. Zum Beispiel sei es notwendig, dass es sich im Falle eines Diebstahls zentral abschalten lasse, dass Updates automatisch aufgespielt werden könnten und dass die Kommunikation mit dem Firmennetz nur über handverlesene Verbindungen geschieht: "Manche Anwender schrecken, wenn sie das hören, vor dem Gedanken zurück, ihr privates Handy dienstlich nutzen zu wollen." Aber ohne eine strikte Mobile-Strategie gehe es aber nun einmal nicht: "Die ist genauso wichtig wie die Verordnungen zur Gesundheit der Mitarbeiter oder zur Betriebssicherheit."

Auch über die Apps, die der Nutzer auf sein Firmen-Smartphone oder das dienstlich genutzte Privat-Handy lädt, sollte das Unternehmen stets informiert sein, empfiehlt Durbin: "Denn die App-Anbieter nehmen ihre Security-Pflichten unterschiedlich ernst." Der ehemalige Gartner-Analyst empfiehlt den Unternehmen, eine verbindliche "Whitelist" von unbedenklichen und zur Nutzung freigegebenen Apps zu pflegen, oder am besten selbst als App-Shop zu agieren.