Lose Kopplung

SOA ist eine gute Vorbereitung auf die Cloud

06.04.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Lose Kopplung als Cloud-Voraussetzung

Post-CIO Johannes Helbig agierte als Gastgeber der "SOA Days".
Post-CIO Johannes Helbig agierte als Gastgeber der "SOA Days".
Foto: Euroforum/Constantin Meyer

Den Zusammenhang zwischen Cloud und SOA hatte Johannes Helbig zuvor herausgearbeitet. Der CIO der Deutsche Post Brief agierte in bewährter Tradition als Gastgeber der SOA Days, die heuer mehr als 200 Teilnehmer in den Bonner Post-Tower gelockt hatten. "Erfolgreiches Cloud Computing setzt lose Kopplung voraus", so seine leicht nachvollziebare These.

Vor allem auf der obersten Stufe des Cloud-Computing, also für die Bereitstellung von "Software as a Service" (SaaS) sei es "erfolgskritisch", die Prinzipen der Service-orientierten Architektur zu befolgen. Dazu zählten vor allem die horizontale Entkopplung der Anwendungsfunktionen und die "Business-Granularität", also der geschäftsorientierte Zuschnitt der Services. Unternehmen, die ihre Architektur nach diesem Prinzip aufgebaut hätten, täten sich bedeutend leichter, einzelne Services nach außen zu geben.

Auch auf der darunter liegenden Ebene des PaaS (Platform as a Service) kommt laut Helbig das SOA-Prinzip der losen Kopplung zum Tragen: Ein Enterprise Service Bus (ESB) als Mediator helfe, die Anwendungen vertikal zu entkoppeln und einzelne Plattformbereiche auszulagern.

Mit Policy-Funktionalität ausgestattet, lässt sich der ESB auch an ein heterogenes Security und Quality-of-Service-Umfeld anpassen, so Helbig weiter. In diesem Fall unterstütze er auch die externe Vergabe von Infrastruktur-Services (IaaS). Derartige ESB-Implementierungen seien in den Unternehmen allerdings erst selten anzutreffen.

Zudem hinken die Angebote der Cloud-Anbieter aus Helbigs Sicht den Möglichkeiten gut aufgestellter Anwenderunternehmen bislang noch hinterher. So basierten die SaaS-Angebote meist noch auf monolithischen Softwarepakten. Die PaaS-Angebote nutzten allenfalls plattformspezifische ESB-Implementierungen oder einfache Web-Services, die sich nicht für den Unternehmenseinsatz mit unterschiedlichen Plattformtechnologien eigneten.