Umfrage

IT-Chefs versperren Mitarbeitern Social-Media-Zugang

15.04.2010
Von pte pte
Immer mehr IT-Chefs versperren den Mitarbeitern in ihren Unternehmen den Zugang zu sozialen Netzwerken.

Wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, wachsen offenbar die Bedenken über Nutzung bzw. Missbrauch der Plattformen und viele CIOs ziehen Konsequenzen. Laut der Befragung von Robert Half Technology sagen aktuell 38 Prozent der IT-Chefs, sie hätten strengere Social-Media-Regeln eingeführt und nur 17 Prozent sagen, die Richtlinien für die Nutzung von sozialen Netzwerken seien gelockert worden.

Viele CIOs sind im Speziellen darüber besorgt, dass die Nutzung von Seiten wie Facebook oder Twitter zu sehr von der Arbeit ablenken könnte. Daher haben inzwischen 23 Prozent der Verantwortlichen Beschränkungen eingeführt, wenn es um die private Nutzung während der Arbeitszeit geht, 15 Prozent schränken sogar die berufliche Nutzung ein. Eine vorangegangene Erhebung von Robert Half im vergangenen Herbst zeigte zudem, dass die Hälfte aller IT-Chefs inzwischen den Zugang zu Social Media komplett versperrt. Diese Zahl spiegelt sich auch in der aktuellen Befragung wider.

"Mitarbeiter mittels Firewall auszusperren, ist wirklich keine Lösung. Allein vor dem Hintergrund der Entwicklung des mobilen Internets werden Internetsperren keine Zukunft haben", sagt Social-Media-Experte David Nelles, Corporate Communications virtual identity, gegenüber pressetext. Darüber hinaus würden die CIOs damit ein immenses Kommunikationspotential verschwenden. "Die rasant wachsenden Nutzungszahlen der großen Social-Media-Plattformen gelten auch für Mitarbeiter von Unternehmen. Ob nun vom Schreibtisch oder vom Küchentisch daheim - Betriebszugehörige sind schon längst Teil an den nutzergenerierten Dialogen", so Nelles weiter.

Social Networks können für Unternehmen ein zweischneidiges Schwert sein. Einerseits besteht die verbreitete Angst, dass Mitarbeiter zu sehr von ihren Aufgaben abgelenkt werden oder auch dem Image des Unternehmens schaden könnten. Andererseits wiederum eröffnet sich ein riesiges Potenzial, um als Markenbotschafter des Unternehmens aufzutreten, Geschäftskontakte zu pflegen und Werbung zu machen.

"Fakt ist - die eigenen Mitarbeiter können die stärkste Community für Unternehmen und Marken sein, daher sollten Mitarbeiter eher ausgebildet werden, um sinnvoll mit diesen Medien umzugehen, anstatt ein sinnloses Verbot auszusprechen", zeigt sich Nelles überzeugt. Unternehmen, die ein Verbot von Social Media am Arbeitsplatz aussprechen, um die Effizienz zu sichern, würden mittelfristig das Gegenteil bewirken und sich mit dem Verbot selbst im Weg stehen. (pte)