HR-Outsourcing: Es geht nicht nur um Kostensenkung

28.06.2007
Immer mehr HRO-Anwender beauftragen die Provider mit einer Neugestaltung ihrer Prozesse.

Betriebsdienste für Personalabteilungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Aber immer seltener übernehmen die Dienstleister dabei einfach die bestehenden Abläufe und Mitarbeiter ihrer Kunden. Vielmehr werden sie zunehmend auch mit der Neugestaltung der Anwenderprozesse beauftragt. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Everest Research ergeben.

Dies hängt zum Großteil mit den veränderten Erwartungen und Zielen heutige Anwender zusammen: Wie die Umfrage weiter zeigt, erhoffen sie sich von HRO-Services (Human-Resources-Outsourcing) nicht nur Einsparungen, sondern vor allem qualitative Vorteile – etwa eine Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse.

Ein heutiger HR-Vertrag beinhaltet in der Regel eine ganze Reihe von HR-Prozessen. So gaben 54 Prozent der befragten Anwender an, mindestens zehn von maximal zwölf möglichen HR-Funktionen ausgelagert zu haben. Dabei geht es zwar nach wie vor hauptsächlich um einfache, stark transaktionsorientierte Prozesse wie Lohn- und Gehaltsabrechnungen (Payroll), die Boniverwaltung sowie Call-Center- und IT-Funktionen. Doch auch höherwertige Services wie Recruiting und Training gewinnen an Bedeutung, so die Analysten.

Anders als beim F&A-Outsourcing (Finance&Accounting), das mittlerweile als reifstes Segment des BPO-Markts (Business Process Outsourcing) gilt, spielen Offshore-Aktivitäten im HRO-Geschäft eine untergeordnete Rolle. Laut Studie enthalten fast die Hälfte aller derzeit laufenden HR-Deals keine Offshore-Komponente. Und weitere 44 Prozent haben nur zwischen einer und fünf Funktionen in Niedriglohnregionen verlagert.

Erschwerend hinzu kommt, dass nur weniger Anbieter in der Lage sind, HR-Services weltweit zu erbringen. (sp)