CIO-Leitfaden von Gartner

10 Schritte zur Outsourcing-Strategie

05.01.2012
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Erst Ziele definieren, dann den Ist-Zustand bei Services erheben – RoI-Berechnung kommt fast zum Schluss. Das legt Gartner IT-Chefs nahe.

Viele CIOs könnten beim Outsourcing größere Einsparungen und eine leistungsfähigere IT herausholen, als sie es tatsächlich tun. Davon gehen die Analysten von Gartner aus. Schlüssel zum Erfolg ist demnach eine klare geschäftsorientierte Sourcing-Strategie. Outsourcing-Projekte sollten also von Anfang strategisch richtig angepackt werden.

„Firmen, die diese kritische Eingangsphase im Sourcing-Lebenszyklus nicht meistern können, gelingt es in der Folge mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht, die richtigen Provider auszuwählen, einen guten Vertrag auszuhandeln und den Deal effektiv zu steuern“, schreibt Analyst Claudio Da Rold in einer aktuellen Studie. Gartner stellt darin modellhaft zehn Schritte vor, die eine Erfolg versprechende Strategie ausmachen.

1. Kontext und Ziele aufsetzen: Zu definieren sind laut Da Rold neben dem konzeptuellen Outsourcing-Ansatz auch die Prioritäten und Regeln sowie die Prinzipien, die die Strategie und jede folgende Entscheidung und Aktivität treiben. Ferner sollten die spezifischen geschäftlichen und technischen Ziele sowie die Service-Ziele bestimmt werden, ebenso relevante Kriterien für die Erfolgsmessung.

2. Service-Ist-Zustand bewerten: Kosten und Service-Leistung der bereits gültigen internen und externen Verträge bedürfen einer genauen Überprüfung. Genauer zu betrachten sind laut Gartner außerdem die Enterprise-Architekturen. Es gilt abzuwägen, ob und inwieweit eine Aufrüstung bei der Service-Delivery zum Erreichen der Ziele nötig ist.

3. Die Kapazitäten fürs Service- und Multisourcing-Management messen: Niveau, Situation und Reifegrad der fürs Multisourcing benötigten Ressourcen sind zu bestimmen. Kontrolliert werden muss außerdem, ob Wissen und Fertigkeiten der Mitarbeiter ausreichen, um die notwendige Menge an Service für Business-, Application- und Infrastruktur-Prozesse zu liefern.

Hat den Leitfaden erstellt: Gartner-Analyst Claudio Da Rold.
Hat den Leitfaden erstellt: Gartner-Analyst Claudio Da Rold.
Foto: Gartner

4. Beschränkungen und Chancen evaluieren: Hier gilt es, nichts zu übersehen. Branchenspezifische und regionale Entwicklungen spielen ebenso eine Rolle wie die konjunkturelle Lage, das regulatorische Umfeld, Compliance-Anforderungen und technologische Fragen. Auch die interne Gemengelage im Unternehmen kann ein wichtiger Faktor sein – etwa die Unternehmenskultur, die Erfahrung mit Change-Prozessen oder die Risiko-Neigung. Auf dieser Grundlage sollten Risikoprofile und ein Rahmen für Risikomanagement entwickelt werden.

5. Lücken analysieren: Outsourcing plant man, weil zwischen Anforderungen und Zielen einerseits und der aktuellen Situation etwas fehlt. Gartner rät dazu, das Ausmaß der Lücke exakt zu definieren und alle denkbaren alternativen Szenarien zur Schließung der Lücke zu vergleichen.

Teaserbild: openlens Fotolia