Die Umsetzung von IT-Projekten kann sich mitunter zu einer Aufgabe entwickelt, die sich nicht mehr stemmen lässt. Neben den bekannten IT-Vorhaben wie zum Beispiel Toll Collect und Herkules kämpft jedes Unternehmen unbemerkt von den höheren Management-Ebenen mit Projekten, die einfach nicht zum Ende kommen. Diese Gammelprojekte binden Ressourcen und können den Unternehmen mehre Millionen Euro kosten. Schwierige Vorhaben sind nicht leicht zu entlarven, da viele Unternehmen ein Betriebsklima pflegen, das ein Scheitern nicht zulässt. Dort werden Fehler lieber vertuscht als offen diskutiert. Nur eine standardisierte und übergreifende Projektsteuerung schützt Unternehmen vor Gammelprojekten.

Woran kann man aber Gammelprojekte erkennen?

• Steigende Komplexität - Projektmitglieder berichten vermehrt über die steigende Komplexität des Projektes.

• Ad-hoc Reporting - Berichte werden nur auf Anfrage zur Verfügung gestellt.

• Hohe Fluktuation - viele Teammitglieder verlassen das Projekt.

• Architekturgerangel - trotz fortgeschrittenem Projektstatus gibt es immer wieder Diskussionen über die grundlegende Architektur.

• Mangelhafte Tool-Unterstützung - die fehlende Integration von Werkzeugen und Prozessen wird ständig thematisiert.

• SLA-Diskussion - die Einhaltung der vereinbarten SLAs (Service Level Agreements) wird eingefordert.

Wenn mindestens zwei dieser Punkte in einem Vorhaben zu beobachten sind, liegt ein Gammelprojekt vor. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Fortführung in Frage zu stellen und einen Neuanfang zu wagen. Das kann aber nur gelingen, wenn die Governance nachhaltig in dem Projekt integriert wird. Eine zentrale Plattform mit hinterlegten Best-Practice-Prozessen, die die Zusammenarbeit der beteiligten Gruppen steuert, kann eine transparente und effiziente Umsetzung gewährleisten. (jha)