Es gibt noch IT GmbHs, die sich am externen Markt behaupten. Wichtige Vertreter der mittlerweile seltenen Spezies sind etwa T-Systems (Deutsche Telekom), Siemens IT Solutions and Services (SIS) und Arvato Systems (Bertelsmann). Dank ihrer Größe haben sie es geschafft, sich im Haifischbecken der IT-Dienstleister einen Platz zu erkämpfen. Die Telekom-Tochter ist einer der führenden IT-Dienstleister im Lande, SIS konzentriert sich auf Projekte und Service im Umfeld der Siemens-Bereiche und -Kunden, und auch Arvato Systems schlägt sich wacker im Markt. Anbieter wie Fiducia und GAD sowie Finanz Informatik sind zwar groß, bedienen aber nahezu ausschließlich die Mutter- und Schwestergesellschaften. Darüber hinaus gibt es kleine Anbieter wie die Freudenberg IT, die sich als Hosting-Provider für den Mittelstand behauptet.
Die Liste derjenigen, die einen Versuch unternommen und ihre Strategie wieder geändert haben, ist allerdings auch bemerkenswert: Unter anderem haben Thyssenkrupp, Rheinmetall, Volkswagen, RAG, die Drägerwerke und Vorwerk in den vergangenen Jahren ihre IT-Töchter verkauft oder aus dem Drittmarktgeschäft zurückgepfiffen. Selbst Lufthansa Systems, lange Zeit ein Vorzeigeunternehmen unter den IT GmbHs, reduziert das Drittmarktgeschäft. Künftig wird der Anbieter extern nur noch SAP-Beratung betreiben. Das volle Sortiment bietet Lufthansa Systems lediglich Kunden aus der Luftfahrtbranche an. Bestehende Verträge mit Abnehmern anderer Branchen, die Infrastrukturleistungen beziehen, verlängert die Kranich-Tochter nicht mehr. Das Unternehmen begründet dies mit einer Portfoliobereinigung (siehe Lufthansa Systems steigt aus). "IT GmbHs sind häufig ein Überbleibsel aus der New-Economy-Ära, als alle an den Drittmarkt wollten. Damals hat man der IT alles zugetraut", beschreibt Marcus Eul, Vice President und Partner bei der Unternehmensberatung A.T. Kearney, das nur in Deutschland zu beobachtende Phänomen.