Als President

Ex-HP-Chef Mark Hurd geht zu Oracle

07.09.2010
Der geschasste Hewlett-Packard-Chef Mark Hurd übernimmt einen Spitzenjob beim Konkurrenten Oracle.

Hurd werde einer der beiden Presidents des Konzerns, teilte der SAP-Rivale in der Nacht zum Dienstag mit. Die Oracle-Presidents führen maßgeblich das Tagesgeschäft, aus dem sich 66-jährige Gründer und Konzernchef Larry Ellison weitgehend zurückgezogen hat. Hurd ersetzt auf der Position Charles "Chuck" Phillips, der das Unternehmen verlässt. Hurd wird auch in den Verwaltungsrat (Board of Directors) einziehen.

Hurds Berufung zu Oracle rund einen Monat nach seinem unrühmlichen Ausscheiden bei Hewlett-Packard kommt nicht überraschend. Schon am Wochenende hatte das "Wall Street Journal" über Gespräche mit dem Manager berichtet. Zudem hatte Ellison, der als guter Freund von Hurd gilt, den Rauswurf des Managers öffentlich kritisiert. "Das war die dümmste Personalentscheidung, seitdem die Idioten im Apple- Verwaltungsrat vor vielen Jahren Steve Jobs gefeuert haben", schrieb er in einer E-Mail an die "New York Times" Anfang August.

Der 53-jährige Hurd galt nach seinen Jahren bei Hewlett-Packard als einer der erfolgreichsten Top-Manager in der Technologiebranche, stolperte aber im Sommer über seine Beziehung zu einer einer ehemalige PR-Mitarbeiterin. Die Frau warf Hurd sexuelle Belästigung vor. Die Vorwürfe bestätigten sich allerdings nicht, man einigte sich auf einen Vergleich. Der HP-Verwaltungsrat hielt Hurd allerdings vor, falsche Spesenabrechnungen nach Essen mit der Frau eingereicht zu haben. Der Manager trat daraufhin zurück.

Oracle ist nicht nur die Nummer zwei bei Unternehmenssoftware nach SAP, sondern stößt in immer weitere IT-Bereiche vor. Spätestens seit der Übernahme des Server-Spezialisten Sun Microsystems sind Oracle und HP direkte Konkurrenten. (dpa/tc)