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HP-Chef Mark Hurd stolpert über Liaison

09.08.2010
Der Chef des amerikanischen Computer- und Druckerriesen Hewlett-Packard (HP) ist über eine allzu enge Beziehung mit einer externen Mitarbeiterin gestolpert.

Mark Hurd, der 2005 Carly Fiorina an der HP-Spitze abgelöst hatte, soll die Frau mit Geldern aus der Firmenkasse ausgehalten haben. Der Verwaltungsrat drängte den zweifachen Familienvater daraufhin zum Rückzug. Hurd legte mit sofortiger Wirkung alle seinen Ämter nieder.

Der anfangs im Raum gestandene Vorwurf der sexuellen Belästigung habe sich allerdings nicht bestätigt, teilte HP ausdrücklich mit. Auf eine Klage habe die Frau verzichtet, sagte Chefjustiziar Michael Holston. Hurd hat sich nach Informationen des "Wall Street Journals" vom Sonntag mit ihr geeinigt. Zumindest firmenseitig fließt demnach kein Geld. Weitere Details blieben unklar.

Hurd: "Eine schmerzhafte Entscheidung"

"Das ist eine schmerzhafte Entscheidung für mich nach fünf Jahren bei HP", sagte Hurd am Freitag in einer Mitteilung, "aber ich glaube, dass es schwierig für mich würde, als Chef bei HP erfolgreich weiterzuarbeiten." Er habe seine und die Prinzipien des Unternehmens verletzt: Vertrauen, Glaubwürdigkeit und gegenseitige Achtung. Der Rücktritt sei die einzige Entscheidung gewesen, die er und der Verwaltungsrat zu dieser Zeit hätten treffen können.

Der Vorwurf der sexuellen Belästigung hatte den Fall vor gut einem Monat ins Rollen gebracht. Ende Juni hatte sich der Anwalt der Frau an das Unternehmen gewandt. Die Vorwürfe stellten sich nach einer Überprüfung zwar als haltlos heraus, doch es kamen andere Ungereimtheiten ans Licht.