Bis zu 625,5 Millionen Dollar

Apple wehrt sich gegen drohende Geldbuße

05.10.2010
Apple wehrt sich Medienberichten zufolge gegen eine drohende heftige Patent-Strafzahlung von bis zu 625,5 Millionen Dollar.

Der Mac- und iPhone-Anbieter will einen entsprechenden Gerichtsbeschluss mit einem Eilantrag stoppen, wie unter anderem die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und das "Wall Street Journal" am Montagabend berichteten. Die kleine Firma Mirror Worlds wirft dem Technologiekonzern vor, drei Patente zu verletzen. Apple weist dies dies den Angaben zufolge zumindest bei zwei Patenten zurück.

Ein Bezirksgericht in Texas hatte den Angaben zufolge bereits am Freitag Mirror Worlds jeweils 208,5 Millionen Dollar für jedes der drei Patente zugesprochen. Der Vorwurf richtet sich gegen drei Funktionen in Apple-Software. Es geht um die Ansicht "Cover Flow", bei der man Fotos oder CD-Cover visuell auf dem Bildschirm "durchblättern" kann, sowie um die Mac-Suche "Spotlight" und das ebenfalls im Mac-Betriebssystem integrierte Backup-Werkzeug "Time Machine".

Die 625,5 Millionen Dollar wären Bloomberg zufolge die vierthöchste Strafzahlung nach einer Patentklage in der US-Geschichte. Apple hatte zuletzt gut 45 Milliarden Dollar an flüssigen Reserven.

Hinter Mirror Worlds steht der Informatiker David Gelernter. Er hatte Anfang der 90er Jahre einer visionäres Buch zur Zukunft der Computertechnik veröffentlich - und wurde auch bekannt als Anschlagsopfer des berüchtigten "Unabombers", der ihm mit einer Briefbombe Schäden an Hand und Auge zufügte. (dpa/tc)