Telekom sucht Schuldigen

Kundendaten in Altpapier-Container entsorgt

29.04.2009
Ein Call-Center hat Kundendaten ungeshreddert ins Altpapier geworfen. Wieder mal zum Thema Datenschutz in den Schlagzeilen: die Deutsche Telekom.

Passantinnen haben in einem Altpapier-Container in Aachen Unterlagen mit Kundendaten unter anderem der Deutschen Telekom gefunden. Die zwei Jahre alten Unterlagen stammten aus einem mittlerweile geschlossenen Call-Center, das für Telekommunikations-Unternehmen arbeitete, teilte die Polizei am Mittwoch in Aachen mit. Der frühere Betreiber habe in der Vernehmung gesagt, die Unterlagen sollten vernichtet werden und seien irrtümlich in dem Container gelandet. Gegen den Mann werde wegen Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz ermittelt.

In den teilweise handschriftlichen Aufzeichnungen waren neben den Namen der Kunden auch personenbezogene Daten wie der Familienstand sowie die genutzten Tarife verzeichnet. Unter den Papieren waren auch Gesprächsprotokolle, die Call-Center-Mitarbeiter bei Telefonaten zur Vermittlung von Dienstleistungen erstellt hatten. Darauf standen auch Vermerke dazu, wie der Kunde auf die Angebote reagierte, etwa ob er im Gespräch widerspenstig war. Nach Polizeiangaben war der Container etwa zu einem Viertel mit den Unterlagen gefüllt. Das Call-Center habe für seine Auftraggeber Kundendaten gepflegt und Dienstleistungen angeboten. Ein Sprecher der Telekom sagte unterdessen, das Unternehmen prüfe noch, ob es sich überhaupt um Daten des Bonner Konzerns handele. (dpa/ajf)