Eine Private Cloud ist für viele IT-Entscheider eine interessante Alternative zur Nutzung von Public-Cloud-Diensten. Hier befinden sich alle genutzten Dienste und Ressourcen auf fest definierten und nur dem Nutzer zugänglichen Systemen, die gegen den Zugriff von außen entsprechend abgeschirmt sind. Zudem können im Unterschied zu vielen Public Clouds die zu erfüllenden Qualitätskriterien bezüglich Performance und Verfügbarkeit selbst festgelegt werden.
- Monitoring in der Cloud
Um ein System in der Cloud zu überwachen, sollte das Monitoring aus zwei Perspektiven erfolgen: Aus Nutzer- und Server-Sicht - Aus Sicht der Nutzer:
Ist die Website online? - Aus Sicht der Nutzer:
Liefert der Web-Server die richtigen Inhalte? - Aus Sicht der Nutzer:
Wie schnell lädt die Seite? - Aus Sicht der Nutzer:
Funktioniert der Warenkorbprozess? - Aus Server-Sicht:
Laufen die virtuellen Server störungsfrei? - Aus Server-Sicht:
Funktionieren die interne Datenreplikation und der Load Balancer? - Aus Server-Sicht:
Wie hoch sind CPU-Last und Speicherverbrauch? - Aus Server-Sicht:
Steht genug Speicherplatz zur Verfügung? - Aus Server-Sicht:
Arbeiten E-Mail- und DNS-Server störungsfrei?
Leistungsansprüche evaluieren
Vor dem Umzug in die Private Cloud sollten sich die IT-Verantwortlichen damit auseinandersetzen, welche Leistungsansprüche der einzelnen Applikationen und welche zyklischen Schwankungen zu erwarten sind. Anhand von Auswertungen eines umfassenden Netzwerk-Monitorings können Langzeitanalysen, Trends und Lastspitzen erfasst sowie die in der Cloud erforderlichen Ressourcen bedarfsgerecht eingeplant werden. Dies ist eine der Grundvoraussetzungen, um eine konstante IT-Performance im Zusammenspiel zwischen verschiedenen virtualisierten Systemen zu gewährleisten.
Eine Private Cloud funktioniert jedoch nur dann reibungslos, wenn ein schnelles und hochgradig zuverlässiges Netzwerk die physikalischen Server verbindet. Deshalb muss die gesamte Netzinfrastruktur vor dem Aufsetzen einer Private Cloud eingehend analysiert werden. Sie soll den Anforderungen in Bezug auf Übertragungsgeschwindigkeit und Stabilität genügen, andernfalls müssen Hardware oder Netzanbindungen aufgerüstet werden. Schließlich können schon geringe Einbußen in der Übertragungsgeschwindigkeit zu hohen Leistungseinbrüchen führen.
Dabei kann der versierte IT-Administrator sich genauso von einer umfassenden Netzwerk-Monitoring-Lösung unterstützen lassen wie bereits bei der Planung der Architektur seiner Private Cloud. Wenn in der Private Cloud eine Applikation (was meist mehreren virtualisierten Servern entspricht) auf mehreren Host-Servern ("Cluster") verteilt betrieben werden soll, verlangt dies SANs (Storage Area Networks) als zentrale Speicherlösung. Als Konsequenz rückt damit das Monitoring der Netz-Performance weiter in den Mittelpunkt.
Keine Einsicht
Eine Besonderheit beim Monitoring von Private Clouds ist, dass externe Monitoring-Services nicht in die Cloud "hineinschauen" können, weil diese, wie der Name bereits sagt, privat, also nach außen abgeschottet ist. Daher muss der Betreiber oder Anwender eine Monitoring-Lösung "mit in die Private Cloud" stellen. Sie übernimmt dann vor Ort das Monitoring.
Dafür können die IT-Verantwortlichen die Private Cloud genauer und individueller überwachen als die Services, die man bei einer Public Cloud einkauft. Dabei ist der IT-Administrator in der Lage, den Zustand aller relevanten Systeme direkt mit einer eigenen Netz-Monitoring-Lösung zu verfolgen. Das umfasst sowohl die Überwachung jeder einzelnen virtuellen Maschine als auch des VMware-Hosts und aller physikalischen Server, Firewalls, Netzanbindungen etc.