Nach EC2-Crash

Amazon konnte nicht alle Daten retten

28.04.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Amazon hat eingeräumt, dass bei dem Ausfall von Teilen seiner Cloud-Infrastruktur AWS letzte Woche einige Daten für immer verlorengegangen sind.

Um welche Datenmengen es dabei geht ist unklar (genauso wie bisher die Ursache für den EC2-Absturz, unter dem einige Kunden tagelang zu leiden hatten). Henry Blodget zitiert beim Branchendienst "Business Insider" aber zumindest folgende E-Mail, die Amazon.com einem großen Kunden zukommen ließ:

"Hello,

A few days ago we sent you an email letting you know that we were working on recovering an inconsistent data snapshot of one or more of your Amazon EBS volumes. We are very sorry, but ultimately our efforts to manually recover your volume were unsuccessful. The hardware failed in such a way that we could not forensically restore the data.

What we were able to recover has been made available via a snapshot, although the data is in such a state that it may have little to no utility...

If you have no need for this snapshot, please delete it to avoid incurring storage charges.
We apologize for this volume loss and any impact to your business.

Sincerely,
Amazon Web Services, EBS Support

This message was produced and distributed by Amazon Web Services LLC, 410 Terry Avenue North, Seattle, Washington 98109-5210"

Blodget beklagt in seinem Posting überdies, dass Amazon.com (so wie andere Cloud-Anbieter auch) seine Kunden mit dem Versprechen regelmäßiger Backups in falscher Sicherheit wiege. Ob würden die zu sichernden Dateien bei genauerem Hinsehen nur irgendwo auf dem gleichen Server oder im gleichen Serverraum kopiert - mit einer echten Disaster-Recovery-Strategie habe das wenig gemein, befindet der frühere Wall-Street-Analyst.

Und Amazon-CTO Werner Vogels hüllt sich in seinem Blog "All Things Distributed" weiterhin in Schweigen zu dem Ausfall. Wir warten gespannt, wann und wie er oder sein Arbeitgeber eine offizielle Erklärung zu dem Vorfall liefert.