Private, Public und Hybride Clouds

Organisationsformen von Clouds

29.09.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Cloud-Ressourcen werden für gewöhnlich als Public und Private Clouds zur Verfügung gestellt. Beide Formen unterscheiden sich nicht technisch, sondern vor allem organisatorisch. Erfahren Sie in diesem Kurzbeitrag, was sich genau dahinter verbirgt.

Cloud Computing ist die Bereitstellung von sehr großer Rechenleistung, großem Speicher oder einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen. Der Nutzer muss sich dabei nicht mit der dafür im Hintergrund notwendigen IT beschäftigen. Die Bereitstellung erfolgt entweder aus unternehmenseigenen Rechenzentren - den so genannten Private Clouds - oder über das Internet aus der Public Cloud.

Private und Public Clouds im Überblick (Quelle: Bitkom Leitfaden Cloud Computing).
Private und Public Clouds im Überblick (Quelle: Bitkom Leitfaden Cloud Computing).

Public Clouds stehen für wenig Geld oder gebührenfrei im WWW zur Verfügung. "Eigentümer" und Betreiber ist meist ein IT-Dienstleister. Viele Kunden teilen sich dabei eine virtualisierte Infrastruktur. Die Nutzung erfolgt dynamisch durch Subskription. Auf den Ort und die Art der Datenhaltung hat der User ebenso wenig Einfluss wie auf Compliance- und Sicherheitsaspekte.

Ein Beispiel sind die Amazon Web Services. Amazon Web Services ist eine Sammlung verschiedener Webservices, die auf dem Webportal von Amazon.com angeboten werden. Der Dienst ermöglicht es Webentwicklern, Funktionen und Inhalt von Amazon.de nahtlos in ihre Websites zu integrieren. Betreiber von Websites können sie benutzen, um zum Beispiel laufend aktualisierte Informationen über Amazon-Produkte auf ihre Seiten zu bringen.

Private Clouds: Vorteil Sicherheit

Technisch ist zwischen Public und Private Clouds kein Unterschied. Im Gegensatz zu Public Clouds sind Private Clouds jedoch nicht öffentlich. Management und Betrieb werden innerhalb eines Unternehmens abgewickelt. Der Zugang ist beschränkt auf Unternehmensmitarbeiter, autorisierte Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten. Dieser erfolgt in der Regel über ein Intranet bzw. eine Virtual Private Network-Verbindung.

Im Unterschied zu öffentlichen Clouds sind Private Clouds bei Netzbandbreite und Verfügbarkeit nicht eingeschränkt. Auch Sicherheitsrisiken bestehen bei Private Clouds nicht in dem Maße wie in Public Clouds. Private Clouds bieten dem Anbieter und Nutzer mehr Kontrolle sowie einen besseren Ausfallschutz.

Eine dritte Kategorie, die derzeit allerdings noch kaum eine Rolle spielt, bildet die Mischform der Hybriden Clouds. Diese sind eine Kombination von Private Clouds, Public Clouds und traditioneller IT-Umgebung. Hybride Clouds machen es beispielsweise möglich, bei Auslastung der internen Rechnerwolke auf eine öffentliche auszuweichen. Die Herausforderung besteht darin, traditionelle IT-Umgebungen, Private Cloud und Public Cloud auf der Applikations-, der Middleware- und der Infrastruktur- Ebene in Bezug auf Services und Sicherheit so zu integrieren, dass eine heterogene Umgebung sich für den Nutzer homogen darstellt.

Eine Erklärung weitere Cloud-Konzepte finden Sie im BITKOM-Leitfaden Cloud Computing.