Blackberry-Service

Die Bedeutung des NOC für RIM

06.08.2007
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Weg einer Blackberry-Mail

Das NOC fungiert im Prinzip als Riesen-Router zur Weiterleitung der Mails an die Endgeräte. Es übernimmt die Umsetzung zwischen privater Blackberry-Adresse und Adresse des Mail-Servers.
Das NOC fungiert im Prinzip als Riesen-Router zur Weiterleitung der Mails an die Endgeräte. Es übernimmt die Umsetzung zwischen privater Blackberry-Adresse und Adresse des Mail-Servers.

Geht nun beispielsweise eine E-Mail auf dem Corporate-Mail-Server für den Blackberry-Benutzer ein, so nimmt der BES Teile dieser Mail (Betreffzeile, Absender etc.) und schnürt daraus ein Datenpaket, das er an das NOC schickt. Im Header des Pakets stehen die PIN des Blackberry-Empfängers sowie die SRPID des BES als Absender. Bevor das Datenpaket im NOC weitertransportiert wird, muss es eine Art Türsteher passieren. Der nimmt einen Plausibilitätstest vor und verwirft Datenpakete, die diesen nicht bestehen. Hat das Paket die Hürde gemeistert, so leitet das NOC es an den Empfänger weiter. Diesen findet das NOC anhand seiner Zuordnungstabelle von PIN zu IP-Adresse.

Will der User nun mehr Informationen lesen – etwa den Anhang einer Mail –, sendet der Blackberry umgekehrt eine Anfrage über das NOC an den BES. Im Header des Datenpakets steht nun die SRPID als Empfangsadresse und die PIN als Absender. Beim Weiterleiten der Mail an den empfangenden BES übernimmt wiederum das NOC die Umsetzung von SRPID in eine routbare öffentliche IP-Adresse. Vom NOC gelangt das Datenpaket über den via Ping zur Kommunikation mit dem NOC offen gehaltenen Firewall-Port in das Unternehmensnetz. Hier nimmt der BES vor der Weiterverarbeitung als Erstes ebenfalls eine Plausibilitätsprüfung. Fällt diese positiv aus, übermittelt der BES weitere Informationen an das Endgerät. Ähnlich wie bei der Übermittlung der elektronischen Post läuft die Kommunikation beim Surfen im Web ab. Nicht der Blackberry selbst geht in das Internet, sondern er leitet die Suchanfrage via NOC an den BES weiter, der dann über die Internet-Zugänge des Unternehmens in das globale Netz geht. Letztlich agiert der Blackberry damit wie eine Art Fernbedienung zur Steuerung des BES.