Mobilfunkriesen gründen LiMo-Foundation

26.01.2007
Die Initiative Linux Mobile will eine neue Softwareplattform für Handys schaffen.

Ziel der von Motorola, NEC, NTT Docomo, Panasonic Mobile Communications, Samsung und Vodafone nun offiziell gestarteten LiMo Foundation ist es, einen gemeinsamen Source Code Tree für mobiles Linux zu generieren. Mit diesem Schritt hoffen die Mitglieder der Vereinigung, die Vorlaufzeit sowie die Kosten für das Entwickeln und Testen neuer Produkte zu reduzieren. Gleichzeitig versprechen sie sich eine wettbewerbsfähige Plattform, die sich flexibel den Marktanforderungen anpassen lässt.

Um die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, wollen die Mitglieder der LiMO-Foundation gemeinsam Schnittstellen definieren und eine Architektur sowie Open-Source-basierende Referenz-Implementationen und Tools entwickeln. Diese Vorgaben sollen dazu beitragen, die Fragmentierung der Entwicklungstätigkeiten zu minimieren, ein Ökosystem für Linux-Entwickler zu schaffen, die Kooperation mit Industrieverbänden zu erleichtern und neue Mitglieder anzuwerben. Gesucht werden Endgeräte- und Chiphersteller, Netzbetreiber, unabhängige Software- sowie Third-Party-Entwickler und Systemintegratoren, teilte die Initiative mit.

Module können unter verschiedenen Bedingungen beigesteuert werden: Zum einen können Open-Source-Lizenzen wie GNU General Public License (GPL) und Mozilla Public License (MPL) verwendet werden. Zum anderen darf unter bestimmten Bedingungen auch Code unter proprietären Lizenzen beigesteuert werden. Dabei müssen sich aber die Nutzungsgebühren im Rahmen halten. Außerdem haben die Gründungsmitglieder mit der "FPL" (Foundation Public License) eine neue Lizenzform für beigesteuerten Code ins Leben gerufen, wobei zwischen allgemein geeignetem Code (weder patent- noch urheberrechtliche Abgaben möglich) und speziellen Code ( patentrechtliche Abgaben möglich) unterschieden wird (weitere Details zu den Lizenzen finden Sie hier). Auf dem 3GSM World Congress in Barcelona will sich die Vereinigung das erste Mal öffentlich präsentieren. (mb)