Nokia launcht "Skype-Blocker"

24.11.2006
Eine neue Lösung soll es Mobilfunk-Carriern ermöglichen, bandbreitenhungrigen P2P-Diensten wie Skype oder Filesharing den Saft abzudrehen.

Nokias "Peer-to-peer Traffic Control" soll Mobilfunkbetreibern dabei helfen, ihren Datenverkehr besser zu verwalten, teilte der finnische Handy-Riese und Netzausrüster mit. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit kostengünstiger 3G-Services stünden die Betreiber vor der Herausforderung, ihre Netze so gut wie möglich auszulasten, erklärte Roberto Loiola, Marketing- und Vertriebschef von Nokia Networks. Dies gelte umso mehr, wenn Peer-to-Peer-Anwendungen die Netzauslastung erhöhten und mit den Diensten der Carrier konkurrieren. Mit Nokias Peer-to-peer Traffic Control seien die Mobilfunker nun in der Lage, entsprechenden Traffic zu analysieren sowie zu verwalten und den Datenverkehr von bestimmten Services - eigenen oder den von Partnern - Vorrang einzuräumen. Damit werde vermieden, dass die Netze zu "Bit-Pipes" für andere Content-Provider degradiert würden, so Loiola.

Die Furcht vor einer Überlastung der Netze ist freilich nur ein Aspekt. Wegen der potenziellen Gefahr, ihr Sprachgeschäft zu kannibalisieren, sträuben sich bislang viele Mobilfunkbetreiber davor, kostengünstige Datentarife oder gar eine Flatrate für die mobile Internet-Nutzung einzuführen. Sie fürchten, den Kunden werde damit Tür und Tor geöffnet, anstatt herkömmlicher GSM-Handy-Anrufe billig via Skype oder einem anderen VoIP-Anbieter zu telefonieren.

Das neue Produkt wird in Form eines Software-Upgrades für Nokias Flexi Intelligent Service Node (ISN) bereit gestellt und soll in der ersten Jahreshälfte 2007 verfügbar sein. (mb)