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Kumo kommt

Neue Internet-Suchmaschine von Microsoft

20.05.2009
Microsoft startet mit einer neuen Suchmaschine unter dem vorläufigen Namen "Kumo" einen neuen Anlauf, den jahrelangen Rückstand zum Marktführer Google aufzuholen.

Kommende Woche wird der Software-Konzern Microsoft voraussichtlich auf einer Konferenz in Kalifornien erstmals seine neue Entwicklung präsentieren. Es werde erwartet, dass Microsoft-Chef Steve Ballmer auf der vom "Wall Street Journal" veranstalteten Konferenz "D: All Things Digital" erste Details zu Kumo präsentieren wird, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen am Mittwoch. In "Kumo", der Nachfolgerin der bislang nur äußerst mäßig erfolgreichen Suchmaschine "Windows Live Search", hat der Softwarekonzern einige neue Technologien integriert, die die Treffer für den Nutzer besser vorsortieren und damit zu schnelleren Ergebnissen führen sollen. Allerdings arbeiten auch die Konkurrenten Google und Yahoo! an ähnlichen Verbesserungen, um die Suchtreffer übersichtlicher zum Beispiel in Text, Bilder, Videos oder Foren- Einträge vorzusortieren.

Auch Know-how des von Microsoft im vergangenen Sommer übernommenen Such-Spezialisten Powerset wie die semantische Suche sollen in Kumo integriert sein, schreibt die Zeitung. Das kleine Unternehmen arbeitet unter anderem an Technologien, um Suchanfragen auch im Kontext zu verstehen. Microsoft hatte zuletzt verstärkt in Europa seine Investitionen in neue Suchtechnologien ausgebaut. Für Kumo plant das Unternehmen dem "Wall Street Journal" zufolge eine breit angelegte Werbekampagne. Aber auch eine mögliche Partnerschaft mit Yahoo! sei immer noch eine Option, hieß es. Auf der "D7"-Konferenz im kalifornischen Carlsbad wird neben Ballmer auch Yahoo!-Chefin Carol Bartz als Rednerin erwartet.

Trotz der verstärkten Anstrengungen sank der Marktanteil von Microsoft bei der Internet-Suche zuletzt. Nach Berechnungen des amerikanischen Marktforschungsunternehmens comScore fiel das Unternehmen im April im US-Markt erneut leicht zurück auf einen Marktanteil von 8,2 Prozent und lag damit abgeschlagen hinter Yahoo! (20,4 Prozent) und Marktführer Google (64,2 Prozent). (dpa/ajf)