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Ausblick enttäuscht

Schwaches Weihnachtsgeschäft beutelt eBay

22.01.2009
Das weltgrößte Internet-Auktionshaus eBay hat angesichts eines enttäuschenden Weihnachtsgeschäfts zum Jahresende 2008 einen heftigen Gewinneinbruch erlitten.

Mit dem Ausblick auf das laufende erste Quartal enttäuschte der US-Konzern die Anleger zusätzlich. Der Überschuss fiel im Schlussquartal 2008 um fast ein Drittel auf 367 Millionen Dollar (umgerechnet 284 Millionen Euro), wie eBay am Mittwochabend am Sitz im kalifornischen San Jose bekanntgab. Erstmals ging auch der Umsatz zurück, und zwar um sieben Prozent auf 2,04 Milliarden Dollar.

EBay-Chef John Donahoe hatte wenig Erfreuliches zu berichten.
EBay-Chef John Donahoe hatte wenig Erfreuliches zu berichten.
Foto: AP

Die Aktien von eBay verloren im nachbörslichen US-Handel deutlich. Allein im vergangenen Jahr hat der Konzern fast 60 Prozent seines Börsenwerts eingebüßt.

"Das Weihnachtsgeschäft war hart und sehr umkämpft", stellte Konzernchef John Donahoe fest. EBay habe die Wirtschaftskrise schwer zu schaffen gemacht. Hinzu kamen Wechselkursbelastungen durch den wieder stärkeren Dollar. Mehr als die Hälfte seiner Umsätze erzielt eBay im Ausland mit Deutschland als zweitgrößtem Markt nach den USA.

Seit sich eBay verstärkt auf Festpreisverkäufe kapriziert, leidet die Online-Verkaufsplattform zunehmend unter der Konkurrenz des US-Onlinehändlers Amazon. Der Wettbewerber legt seine Zahlen in der nächsten Woche vor.

Im laufenden ersten Quartal rechnet eBay mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 0,32 bis 0,34 Dollar. Der Umsatz soll zwischen 1,8 und 2,05 Milliarden Dollar liegen. Analysten waren bisher hingegen von 40 Cent und 2,10 Milliarden Dollar ausgegangen.

Im reinen Marktplatzgeschäft (eBay, Shopping.com, StubHub) brach der Umsatz im Schlussquartal um 16 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar ein. Die Besucherzahlen nahmen ab. Gut 60 Prozent der Konzernerlöse kommen aus dieser wichtigsten Sparte - Tendenz sinkend. Weil das klassische Versteigerungsgeschäft lahmt, setzt eBay vermehrt auf Verkäufe zu Festpreisen wie bei anderen Online-Händlern.

Im Geschäft mit elektronischem Bezahl-Service (PayPal) wuchs der Umsatz dagegen zum Vorjahr um elf Prozent auf 623 Millionen Dollar. Auch Skype legte bei den Erlösen mit sogar plus 26 Prozent auf 145 Millionen Dollar deutlich zu. Der Internet-Telefoniedienst gewann 35 Millionen neue Nutzer - insgesamt sind es nun mehr als 405 Millionen.

Im Gesamtjahr 2008 konnte eBay den Umsatz noch um elf Prozent auf 8,54 Milliarden Dollar steigern. Der Überschuss lag bei 1,78 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte eBay wegen einer Milliardenabschreibung auf Skype lediglich 348 Millionen Gewinn erzielt. (dpa/tc)