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Werkzeug für Eltern

PayPal testet "Taschengeld-Konto" für Jugendliche

03.12.2008
Von pte pte
Der eBay-Bezahldienst PayPal will Eltern dabei unterstützen, die Finanzen ihrer Kinder zu kontrollieren und gleichzeitig den Umgang mit Geld zu vermitteln.

Vergangenen Monat begann das Unternehmen ohne große Ankündigung ein neues System unter dem Titel "PayPal Student Account" zu testen, berichtet die "New York Times". Damit sollen Eltern ihren Kindern ab dem Alter von 13 Jahren auf flexible Weise Zugang zu einem bestimmten Geldbetrag verschaffen, mit dem diese dann selbstständig im Netz einkaufen können. Dabei behalten die Erwachsenen durchwegs den Überblick und werden über die Finanzaktivitäten der Kinder informiert. Der Student Account wird als Unterkonto eines bestehenden PayPal-Kontos eingerichtet.

Die Eltern entscheiden, wie viel Geld sie ihrem Nachwuchs jeweils zur Verfügung stellen und können zwischen einmaligen Beträgen sowie einem kontinuierlichen Zugang für ihre Kinder wählen. Für das moderne Taschengeld-Konto fallen keinerlei Gebühren auf der Seite der Jugendlichen an. Die Verkäufer zahlen die üblichen zwei bis drei Prozent, die bei PayPal-Transaktionen eingehoben werden. Wer will, kann das PayPal-System auf die reale Welt ausdehnen und den Kindern eine MasterCard ausstellen lassen, die an den Student Account gekoppelt ist. Bereits im vergangenen Jahr führte PayPal in Kooperation mit Mastercard eine virtuelle Kreditkarte ein, die auch von Online-Shops akzeptiert wird, die kein PayPal akzeptieren.

Bisher steht das neue PayPal-System nur ausgewählten Nutzern in einer Beta-Version zur Verfügung. Diese testen derzeit Funktionen wie das Überwachen der von den Kindern getätigten Ausgaben. So können die Erwachsenen zum Beispiel festlegen, bei jeder Finanzaktivität über 100 Dollar benachrichtigt zu werden und dieser zustimmen zu müssen, bevor die Transaktion durchgeführt wird. Damit behalten die Erziehungsberechtigten immer die letzte Kontrolle über die Einkäufe der Jugendlichen. Außerdem ist es möglich, die Ausgaben der Kids zu jeder Zeit zu stoppen.

Den Kindern wird die Möglichkeit gegeben, auch spontan mehr Geld für das PayPal-Konto anzufordern beziehungsweise den Rahmen kurzfristig zu erhöhen. Dazu müssen sie lediglich eine SMS an den Service schicken und darin den gewünschten Betrag fordern. Natürlich werden gleichzeitig auch die Eltern informiert, die der Anfrage zustimmen oder diese ablehnen können. Im besten Fall kann der Student Account den Eltern dabei helfen, ihren Kindern Verantwortung im Umgang mit Geld beizubringen und gleichzeitig ein Stück finanzielle Unabhängigkeit geben ohne die Kontrolle zu verlieren. Wann das neue System der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen wird, ist bislang nicht bekannt. Für PayPal selbst bietet es wohl die Möglichkeit, einen weiteren Markt zu erschließen. Immerhin geben Teenager jährlich Milliarden für Konsumgüter aus. (pte)