Dank Mobilfunk

US-Telekomkonzern Verizon mit kräftigem Gewinnplus

28.07.2008
Der zweitgrößte US-Telekomkonzern Verizon hat dank seines stark wachsenden Mobilfunkgeschäfts im zweiten Quartal den Gewinn kräftig gesteigert.

Der Überschuss kletterte trotz des weiteren Rückgangs im klassischen Festnetzgeschäft im Vergleich zum Vorjahr um fast zwölf Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,2 Milliarden Euro). Der Umsatz legte um knapp vier Prozent auf 24,1 Milliarden Dollar zu, wie Verizon am Montag in New York mitteilte.

Zwischen April und Juni gewann Verizon unter dem Strich rund 1,5 Millionen neue Mobilfunkkunden hinzu. Insgesamt sind es nun 68,7 Millionen und rund elf Prozent mehr als vor einem Jahr. Marktführer AT&T kam zuletzt auf fast 73 Millionen Kunden. Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile USA rangiert im Mobilfunkgeschäft auf Platz vier hinter dem verlustreichen Anbieter Sprint Nextel.

Verizon profitiert vor allem von Verizon Wireless, seinem Joint Venture mit Vodafone.
Verizon profitiert vor allem von Verizon Wireless, seinem Joint Venture mit Vodafone.
Foto: Verizon

Verizon betreibt sein US-Mobilfunkgeschäft unter der Marke Verizon Wireless gemeinsam mit dem weltweiten Branchenführer Vodafone aus Großbritannien. Die Amerikaner würden dem Partner jedoch gern dessen 45-Prozent-Anteil abkaufen.

Mit seinem Gewinnsprung übertraf Verizon die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten leicht. Beim Umsatz lag der Konzern etwas darunter. Erst in der vergangenen Woche hatte Wettbewerber AT&T ein noch stärkeres Gewinnplus bekanntgegeben. Die Verizon-Aktie stand zum Handelsauftakt am Montag in New York unter Druck.

Das traditionelle Festnetzgeschäft schrumpft bei Verizon wie bei allen klassischen Telefonkonzernen weiter. Neue Einnahmen sucht Verizon im Breitband-Geschäft mit Daten sowie Fernsehen und macht damit angestammten Kabelkonzernen wie Time Warner Cable Konkurrenz. Dieses Geschäft wuchs aber zuletzt langsamer als von Analysten erwartet. Verizon beschäftigte zur Jahresmitte rund 228.600 Mitarbeiter und damit gut drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. (dpa/tc)