Der frühere Motorola-Manager Durchslag soll bei Skype unter anderem die Kundenbetreuung verbessern, neue Partnerschaften aufbauen und der vier Jahre alten Firma helfen, ihre Services weiter zu verbreiten. Der neue COO wird von London aus agieren und direkt an den kürzlich ernannten Skype-Chef Josh Silverman berichten.

Skype hatte nach eigenen Angaben zu Ende März 309 Millionen Abonnenten und wickelte fünf Prozent aller Ferngespräche ab (in den USA vermutlich). Mit der Software der eBay-Tochter können Nutzer Sprach- und Videotelefonate führen, Instant Messaging betreiben und auch Dateien austauschen. Im letzten Quartal konnte Skype seinen Umsatz um 61 Prozent auf 126 Millionen Dollar steigern, seit dem vergangenen Jahr arbeitet es profitabel. Der Umsatz pro Kunde stagniert allerdings bei etwa zehn Dollar per annum. EBay schrieb unter anderem deswegen im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Dollar von den 2,6 Milliarden ab, die es im Jahr 2005 für Skype hingeblättert hatte.

Skype arbeitet gegenwärtig vor allem daran, seine Fähigkeiten im Bereich Videoübertragung zu verbessern. Mit seinen Videoconferencing-Diensten hofft das Unternehmen auf neue zahlende Kundschaft aus dem KMU-Bereich.

Der frühere McKinsey-Berater Durchslag arbeitete fünf Jahre lang bis 2007 für Motorola. Dort arbeitete er am (mittlerweile wieder vergessenen) Turnaround der Handy-Sparte mit, bevor er die Verantwortung für die Region Südasien übernahm. Als Corporate Vice President machte er sich unter anderem durch Partnerschaften mit Google, Microsoft und Kodak für die Entwicklung von Multimedia-Telefonen stark und verließ später mit vielen anderen Managern das Unternehmen, als die Handysparte ins Trudeln geriet.