VoIP auf Reisen richtig benutzen

07.04.2005
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Selbst Kleinstrechner wie Pocket PCs mutieren mit der entsprechenden Software (hier X-Pro) zum mobilen IP-Handy.
Selbst Kleinstrechner wie Pocket PCs mutieren mit der entsprechenden Software (hier X-Pro) zum mobilen IP-Handy.

Etwas schwieriger ist dagegen die Konfiguration der Software. Vor allem VoIP-Neulingen werden Konfigurationsfelder, die nach STUN-Server (Simple Traversal of UDP over NAT), RTP-Ports (Real Time Transport Protocol) oder SIP-Server (Session Initiation Protocol) verlangen, wie böhmische Dörfer erscheinen. Doch die Eingabe der richtigen Parameter ist kein Hexenwerk, denn die meisten SIP-Provider bieten auf ihren Web-Seiten interaktive Konfigurationsanleitungen für die gängigen Softphones an und ersparen dem User so den tiefen Einstieg in die Materie.

Sind die entsprechenden Variablen und Account-Daten richtig eingegeben, sollte die Funktionsweise des Softphones bereits vor der Reise überprüft werden. In der Regel endet das erste IP-Telefonat dann mit einer großen Enttäuschung: Die Gesprächspartner hören sich teilweise mit bis zu vierfachem Echo. Die Wurzel des Übels ist dabei meist der zu geringe Abstand zwischen Mikrofon und Lautsprecher der mobilen Rechner, so dass es zu Rückkoppelungen kommt. Zwar hat Fujitsu-Siemens mit dem "Loox 720" bereits einen für VoIP eingerichteten Pocket-PC auf den Markt gebracht, der extra für die IP-Telefonie einen zweiten, vom Mikrofon abgekapselten Lautsprecher besitzt, doch bislang unterstützt dies kein Softphone. Lediglich Sjlabs arbeitet Gerüchten zufolge an einer entsprechenden Softwareversion.

In der Theorie lässt sich das Echoproblem leicht lösen. Viele Programme warten unter dem Konfigurationspunkt Audio mit Echounterdrückung (auch als Echo Suppression oder Acoustic Echo Cancellation = AEC bezeichnet) auf. Im Alltagsbetrieb überzeugten die Echo-Killer dagegen nur bedingt. Zwar war kein Echo mehr zu hören, dafür klangen die Gespräche teilweise dumpf, und es entstand der subjektive Eindruck, dass die Verzögerung hörbar länger sei. Wer hier nicht viel Zeit in ein Feintuning der Audioeinstellungen investieren will, behebt das leidige Echoproblem am einfachsten, indem er zum Headset mit Mikrofon greift.