Wichtige Features auf später verschoben

VMware erneuert Lösung für virtuelle Desktops

03.12.2008
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Gemeinsam genutztes Windows

Zu den wesentlichen Neuerungen von View 3 zählt außerdem das Administrations-Tool "Composer". Es erlaubt die gemeinsame Nutzung eines Systemabbildes durch viele Anwender und speichert nur deren persönliche Änderungen separat. Es setzt dafür die "Linked-Clone"-Technik ein, die bereits von VMware Workstation bekannt ist. Damit soll sich der Speicherbedarf im Vergleich zu individuellen Images für jeden Benutzer um etwa 70 Prozent reduzieren lassen. Der Systemverwalter kann sich darauf beschränken, Patches für Windows und gemeinsam genutzte Anwendungen nur in das Master-Image einzuspielen.

Offline-Fähigkeit nur experimentell

Eine wesentliche im Vorfeld angekündigte Neuerung findet sich in View 3 nur als experimentelles Feature. Es handelt sich dabei um "Offline Desktop", mit dem sich entfernt im Rechenzentrum laufende Desktops auf den lokalen Rechner herunterladen und dort weiterverwenden lassen. Damit würde ein gravierender Mangel von VDI-Lösungen beseitigt, allerdings eignet sich das VMware-Feature nicht für den produktiven Einsatz.

Im Zusammenhang mit der angekündigten Offline-Fähigkeit stellte VMware zudem einen Client-seitigen Hypervisor in Aussicht, der Kompatibilitätsprobleme beim Verschieben virtueller Maschinen reduzieren sollte. Diese Komponente ist indes noch kein Bestandteil von View.

View 3 ist eine VDI-Komplettlösung, die alle Bausteine für virtuelle Desktops enthält. Sie kommt in zwei Ausführungen, von denen die kleinere "Enterprise Edition" jedoch auf einige Features verzichten muss. Dazu zählt der View Composer und Offline Desktop. Die größere "Premier Edition" enthält zudem "ThinApp", eine Software zur Anwendungsvirtualisierung. Die Enterprise Edition kostet 150 Dollar pro gleichzeitiger Verbindungen ("Concurrent Connection"), der Preis für die Premier Edition beläuft sich auf 250 Dollar.