Softgrid für Thin Clients

Microsoft bringt App-V für Terminal-Server

07.10.2008
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Das unter der Bezeichnung "Softgrid" bekannt gewordene Tool unterstützt in der Ausführung für Terminal-Server die Anwendungsvirtualisierung in Multiuser-Umgebungen.

Die vor zwei Jahren über den Kauf der Firma Softricity an Microsoft gelangte Software erschien erst kürzlich in der Version 4.5. Es handelt sich dabei um die erste Ausführung, die von Redmond verantwortet wird. Das auf "Microsoft Application Virtualization" (App-V) umgetaufte Werkzeug kapselt Anwendungen gegenüber dem Betriebsystem, indem es Programme in einer eigenen Laufzeitumgebung ausführt. Deshalb entfällt die klassische Installation von Applikationen, die das Betriebssystem verändern und zu Konflikten mit anderen Programmen führen kann. Außerdem ist App-V in der Lage, den Anwendungs-Code per Streaming auf den Client-Rechner zu übertragen, so dass die Programmpakete zentral verwaltet werden können.

In der Kombination mit App-V (ehemals "Softgrid") beschränkt sich der Terminal-Server auf das Ausliefern von Anwendungen. (Quelle: Microsoft)
In der Kombination mit App-V (ehemals "Softgrid") beschränkt sich der Terminal-Server auf das Ausliefern von Anwendungen. (Quelle: Microsoft)

Die ab 1. November verfügbare Version für den Terminal-Server enthält eine eigene Ablaufumgebung, die für diese Multiuser-Umgebung ausgelegt ist. "Application Virtualization for Terminal Services 4.5" soll einen Schwachpunkt dieses zentralistischen Modells beheben, indem es Konflikte zwischen Anwendungen vermeidet und das System von notorisch inkompatibler Software abschirmt. Die wesentlichen Änderungen der Version 4.5 bestehen darin, dass sie die neuen Features in den Terminaldiensten des Windows Server 2008 unterstützen.

In der Konstellation aus Terminal-Server und App-V beschränkt sich Ersterer darauf, die Bildschirmausgaben der Anwendungen auf die Clients zu übertragen und vor dort die Benutzereingaben abzuholen. Das Management der Software übernimmt App-V, das beim Start einer Software deren Bits und Bytes in den Terminal-Server schickt. Da Installationen per Setup auf dem Terminal-Server entfallen, verspricht Microsoft eine Konsolidierung der Server, weil für Problemsoftware keine eigenen Maschinen bereitgestellt werden müssen. Der damit in Aussicht gestellten Kostenersparnis stehen indes der Preis und die Betreuung des als komplex und kompliziert geltenden App-V gegenüber.