Ex-Microsoft-Manager wird Nachfolger

VMware feuert CEO Diane Greene

09.07.2008
Der Aufsichtsrat des Virtualisierungsspezialisten VMware, eine Tochter von EMC, entließ CEO und Mitbegründerin Diane Greene. Der Aktienkurs gab daraufhin um 27 Prozent nach.

Das Unternehmen hatte zudem seine Umsatzerwartung gesenkt. Die Aktie verlor am Dienstag in New York bis Mittag mehr als 25 Prozent. Der VMware-Verwaltungsrat löste Chefin Diane Greene mit sofortiger Wirkung ohne Nennung von Gründen ab. Nachfolger wird der langjährige Microsoft-Manager Paul Maritz, der den weltgrößten Softwarekonzern im Jahr 2000 verlassen hatte. Zuletzt arbeitete er beim Speicherspezialisten EMC, der immer noch die Mehrheit an VMware hält.

VMware produziert Virtualisierungs-Software. Mit ihr kann ein PC oder Server wie mehrere Computer gleichzeitig genutzt werden - ein rasant wachsendes Geschäft, da Unternehmen damit ihre Computer viel effizienter einsetzen können. VMware machen aber zunehmend Branchenriesen wie Microsoft und Oracle Konkurrenz. Das Umsatzplus werde 2008 leicht unter dem bisher versprochenen Zuwachs von 50 Prozent liegen, warnte VMware am Dienstag ganz am Ende der Mitteilung zum Chefwechsel fast beiläufig.

Der Börsengang von VMware im August 2007 war die damals größte und erfolgreichste Erstnotiz einer Technologiefirma seit dem Google-Debüt drei Jahre zuvor: Die Aktien schossen zum Debüt an der New Yorker Börse um mehr als 75 Prozent auf 51 Dollar hoch. In der Spitze hatten sie seither über 125 Dollar gekostet. Am Montag waren sie noch 38 Dollar wert. (dpa/tc)