FAQ

Tipps für die Virtualisierung von SAP-Servern

23.07.2009
Von Christoph Lange

Keine freie Betriebssystem-Wahl

Bei der Wahl des Betriebssystems zieht SAP bislang relativ enge Grenzen. So muss bei Xen-basierenden Virtualisierungsplattformen das virtuelle Betriebssystem für den SAP-Server mit dem Betriebssystem der Virtualisierungsplattform übereinstimmen. Auf einem Novell-SLES-10-Server mit Xen-Virtualisierung muss das SAP-System ebenfalls auf einem virtuellen SLES-10-Server laufen. Für produktive SAP-Systeme, die auf einem virtualisierten Windows-Server laufen, ist bisher nur VMware ESX Server als V-Host zugelassen. Unter VMware ESX sind zudem Novell SLES10 SP1 und Red Hat RHEL 5.1 als virtuelle Server für produktive SAP-Systeme möglich.

SAP wird aller Voraussicht nach auch die native Kombination Windows auf Windows unterstützen, sobald der von Microsoft für Juli 2008 angekündigte neue Hypervisor des Windows Server 2008 verfügbar ist. Unter Xen und VMware wird derzeit das SAP Kernel Release 7.00 unterstützt. Für eine Virtualisierung älterer SAP-Kernel-Versionen sind individuelle Freigaben erforderlich.

Arbeitsspeicher fest zuweisen

Auch für die Konfiguration des Arbeitsspeichers von virtualisierten SAP-Systemen gibt es aus Walldorf klare Vorgaben. Dem virtuellen ERP-Server muss genauso viel RAM exklusiv zur Verfügung gestellt werden, wie ein physischer Server erhalten würde. Als Grund für diese Forderung führt Linux-Spezialist Stein Ergebnisse von Benchmark-Tests an. Demnach bricht die Performance insbesondere mit VMware stark ein, sobald die Server mehr Speicher beanspruchen, als physikalisch vorhanden ist. Für diesen Test liefen mehrere virtuelle SAP-Benchmark-Systeme parallel auf einem ESX-Host.

Zusätzlich muss ausreichend Arbeitsspeicher für das Host-System vorhanden sein, damit keine Engpässe auftreten. Für ein mit 16 GB RAM ausgestattetes virtuelles SAP-System sollte für den V-Host etwa 1 GB Arbeitsspeicher reserviert werden.