Datenpanne beim Medienkonzern

Springer stellt Kunden bloß

20.10.2008
Über die Hamburger Anzeigenblatt-Tochter WBV waren seit Anfang September tausende sensible Datensätze von Anzeigenkunden der Axel Springer AG im Netz ungeschützt einsehbar.

Wie der "Spiegel" berichtet, ließen sich die Informationen auch per Google durchsuchen. So ließen sich beispielsweise umfangreiche Daten von Lesern abfragen, die anonyme Chiffre-Anzeigen in der Rubrik "Heirat und Bekanntschaften" geschaltet hätten. Dazu gehörten laut "Spiegel" neben Namen und Anschrift auch Mobilnummer und Kontodaten. Wie WBV-Geschäftsführer Peter Prawdzik berichtete, handelte es sich zunächst um einige tausend derartiger Datensätze, der Spiegel schreibt gar von 18.000. WBV habe das Datenleck nach Angaben von Prawdzik nach dem Bekanntwerden Ende September umgehend behoben, über den Google-Cache ließen sich viele Informationen indes bis vergangenen Freitag weiterhin recherchieren. Dem Bericht zufolge handelte es sich vor allem um Inserenten aus dem Hamburger und Berliner Raum, wo Springer jeweils mit rund zwei Dutzend lokalen Anzeigenblättern vertreten ist. Inzwischen seien auch die Cache-Daten gelöscht. Springer-Sprecher Dirk Meyer-Bosse bedauerte die Datenpanne. Die interne Qualitätskontrolle habe versagt. Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte untersucht den Fall. (sh)