Lange Hafterfahrung

Neues vom Psycho-Admin aus San Francisco

25.07.2008
Terry Childs, der durchgeknallte WAN-Admin in San Francisco, hat ein Vorstrafenregister. Das kommunale Netzwerk ist immer noch nicht komplett unter Kontrolle der Behörden.

Nach dem persönlichen Einsatz des Bürgermeisters von San Francisco, Gavin Newsom, schien das von Terry Childs vor zwei Wochen entführte Fibre-WAN der Metropole gesichert zu sein. Doch die kommunalen IT-Experten haben sich zu früh gefreut: Zwar hatte Admin Childs im Gefängnis die richtigen Passwörter zentraler Switches und Router an den Bürgermeister übergeben, doch sind seine Ex-Kollegen weit davon entfernt, das Netz vollständig zu kontrollieren. Die fünf zentralen Netzrechner sind gesichert, aber an das VoIP-System und die LANs des Sheriff's Department und des Recreation & Park Department ist man noch nicht herangekommen. Childs soll Zugriff auf mehr als 1.100 Netzgeräte in der gesamten Stadt gehabt haben. Derzeit ist nicht bekannt, auf welche Geräte die Ex-Kollegen des Admins im Department of Telecommunications and Information Services (DTIS) tatsächlich zugreifen können.

Terry Childs hat als Jugendlicher vier Jahre in Haft gesessen.
Terry Childs hat als Jugendlicher vier Jahre in Haft gesessen.

Dies berichtete der Staatsanwalt Conrad Del Rosario bei einer Sitzung vor Gericht, in der über die Höhe der Kaution für Childs entschieden werden sollte. Allerdings ließ sich Richterin Lucy McCabe nicht von den Argumenten der Verteidigung umstimmen, weshalb der Admin immer noch fünf Millionen Dollar auf den Tisch legen muss, wenn er bis zu seiner Verhandlung das Gefängnis verlassen möchte. Hinzu kam, dass Childs schon einmal vier Jahre im Gefängnis gesessen hat. Mit 16 Jahren wurde er wegen schweren Raubes und Einbruchs verurteilt. Eine Jugendsünde, argumentierte die Verteidigung.

Zudem muss sich Childs - so er denn fünf Millionen Dollar Kaution stellen kann - von der DTIS-Sicherheitsdirektorin Jeana Pieralde fernhalten. Diese soll angeblich so starke Angst vor Childs gehabt haben, weshalb sie sich selbst in einem Raum des kommunalen Rechenzentrums eingeschlossen hatte. Abstand muss der Admin auch von seinem Vorgesetzten Herb Tong halten - dieser soll die Arbeit von Childs hintertrieben haben. Der nächste Gerichtstermin ist für den 24. September angesetzt. (ajf)