Der amerikanische Softwarekonzern JDA Software (Gründer: James D. Armstrong) will das Softwareunternehmen i2 Technologies übernehmen. Der SCM-Spezialist soll 346 Millionen Dollar kosten, umgerechnet 14,86 Dollar je Aktie. Vor Bekanntgabe des Deals betrug der Aktienkurs von i2 gut 14 Dollar. Seit Mitte April hat das Papier rund 40 Prozent zugelegt. Anfang März 2000 war die Aktie noch 2.600 Dollar wert gewesen. JDA erwartet jährliche Kostenspareffekte im Zuge der Akquisition in Höhe von 20 Millionen Dollar. Zudem kommen mehr als 400 Kunden von i2 unter das Dach von JDA. Die Firma ist laut Gartner derzeit Dritter im Markt für SCM-Lösungen, allerdings mit einem Anteil von gerade einmal vier Prozent. An der Spitze liegen SAP und Oracle.

Das gemeinsame Unternehmen ist immer noch kein Branchenriese. In den vergangenen zwölf Monaten beliefen sich die kombinierten Einnahmen auf 635 Millionen Dollar, die Mitarbeiterzahl summiert sich auf rund 3.000. Während JDA in den Segmenten Handel und Prozessindustrie stark vertreten ist, liegt der Schwerpunkt von i2 in den Lieferketten der diskreten Fertigung.

Im April 2006 hatte JDA die Absicht erklärt, den SCM-Spezialisten Manugistics zu übernehmen. Damals hatte JDA rund 211 Millionen Dollar geboten. Auch i2 galt seit knapp einem Jahr als Übernahmekandidat. Nach Querelen im Management und schwachen Zahlen habe sich ein Investor für den Verkauf ausgesprochen, hieß es. Richtig Geld scheffelte i2 in diesem Frühjahr durch eine Einigung mit SAP in einer Patentauseinandersetzung. Die Walldorfer bezahlten über 83 Millionen Dollar für die außergerichtliche Einigung.