Klinikum testet RFID im Operationssaal

10.04.2007
In einer ersten Testphase werden Tupfer und Tücher mit Funketiketten versehen.

Siemens IT Solutions and Services (SIS, vormals SBS) testet zusammen mit dem Klinikum Rechts der Isar in München die Möglichkeiten, die Funktechnik RFID (Radio Frequency Identification) im Operationssaal einzusetzen. In einer ersten Phase soll der Verbrauch von OP-Tüchern mit Hilfe von RFID-Tags erfasst werden. Außerdem kommen die Funketiketten zum Einsatz, um das OP-Team zu identifizieren. Die Tests sollen im Herbst 2007 abgeschlossen werden.

Der Einsatz von RFID im OP-Saal soll gewährleisten, dass medizinischen Instrumente wie Skalpelle und Scheren desinfiziert sind und im Operationssaal bereit liegen, und dass OP-Textilien wie Tücher und Tupfer in ausreichender Menge vorhanden sind. In dem ersten Schritt wird dies nun mit OP-Tüchern geprobt: Ein stationärer RFID-Leser liest im OP-Saal die RFID-Tags der bereitgelegten Tücher und Tupfer. Ab dem Zeitpunkt der Entnahme aus dem Lager lassen sich die Tücher und Tupfer bis zur Entsorgung im Abfall lückenlos verfolgen.

Das zweite RFID-Testprojekt erfasst die Mitarbeiter beim Zutritt in den Operationssaal. Jedes Teammitglied legt den Ausweis mit dem RFID-Transponder vor der chirurgischen Händedesinfektion an. Auf der Karte sind keine personenbezogenen Daten gespeichert, sondern nur rollenbezogene wie Operateur oder Anästhesist. Erst nach Abschluss des Eingriffs, also nach Verlassen des OP-Saals, gibt jedes Teammitglied den Ausweis zurück. Sämtliche Informationen wie Verlauf der Operationen oder verwendete Verbrauchsmaterialien stehen über den OP-Planungsbildschirm aktuell zur Verfügung. Zudem lässt sich die Gesamtdauer einer Operation bestimmen, da Anfang und Ende des chirurgischen Eingriffs erfasst werden. Damit sollen sich OP-Kapazitäten besser nutzen und auslasten lassen. (jha)