Acrobat 9

Adobe erneuert seine PDF-Software

02.06.2008
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Adobe Systems kündigt heute die neue Version 9 seiner PDF-Software (Portable Document Format) Acrobat an. Diese soll unter anderem zwei- bis dreimal schneller arbeiten als die bisherige.

Adobe hat Acrobat 9 in mehrfacher Hinsicht weiterentwickelt. Ein zentraler Aspekt ist die deutlich engere Verzahnung der Software mit der hauseigenen Multimedia-Lösung "Flash", die Adobe mit Macromedia übernommen hatte. Acrobat-Anwender können jetzt Flash-kompatible Video- und Anwendungsdateien direkt in PDF-Dateien einbauen (zum Anschauen braucht der Zielanwender dann den korrespondierenden "Adobe Reader 9").

Überhaupt werden PDFs mit Acrobat 9 deutlich flexibler und multimedialer. Über die sogenannten PDF Portfolios lassen sich unterschiedliche Medientypen von Dokumenten über Audio und Video bis hin zu 3D-Objekten in ein komprimiertes PDF packen. Der Nutzer kann die Integration der Portfolio-Inhalte über mitgelieferte oder eigene Layouts vornehmen, die Navigation festlegen und abschließend Feinschliff und Branding vornehmen.

Über den zunächst noch im Beta-Stadium befindlichen flankierenden Online-Dienst Acrobat.com ermöglicht Acrobat 9 außerdem die gemeinsame Bearbeitung von PDF-Dateien in Echtzeit. Für die Nutzer außer dem Autor des Dokuments selbst reicht dazu ebenfalls der Adobe Reader 9 als Client-Software. Acrobat.com bietet darüber hinaus noch viele andere Möglichkeiten, etwa zum Online-Speichern und Sharing von Dateien sowie Sammeln von Daten aus PDF-Formularen oder Kommentaren. Adobe hat dort außerdem Zusatzdienste wie "ConnectNow" (persönliches Web-Conferencing) oder die Web-basierende Textverarbeitung "Buzzword" hineingepackt.

Die Produktfamilie Acrobat 9 besteht aus den Varianten "Standard", "Pro" und (neu!) "Pro Extended". Letztere enthält die neue Software "Adobe Presenter", mit der sich Präsentationen aus Microsofts Office-Präsentationsprogramm "PowerPoint" in multimediale PDF-Dateien umwandeln lassen.

Die genannten Windows-Versionen von Acrobat 9 erscheinen im Juli 2009 in deutscher, englischer, französischer und japanischer Sprache. Für Macintosh-Nutzer kommt ausschließlich das Pro-Paket auf den Markt. Vorbestellungen nimmt Adobe ab sofort entgegen. Acrobat 9 Pro wird außerdem fester Bestandteil der "Creative Suite 3" (CS3) Version 3.3.

Die Vollversionen von Acrobat 9 Standard, Pro und Pro Extended kosten 349 Euro, 559 Euro sowie 819 Euro, jeweils exklusive Mehrwertsteuer. Angesichts der US-Preise von 299 Dollar, 449 Dollar sowie 699 Dollar und des aktuellen Wechselkurses von 1,555 Dollar für einen Euro können sich Anwender hierzulande - bei allem verständliche Aufwand des Herstellers für die Lokalisierung - nur verschaukelt vorkommen. Upgrades von qualifizierten Vorversionen gibt es ab 115, 189 und 269 Euro, wiederum zuzüglich Mehrwertsteuer.