Macworld Expo

Aussteller von Apples Teilrückzug enttäuscht

06.01.2009
Von pte pte
Auf der letzten Macworld mit Apple-Teilnahme macht sich Ernüchterung unter den Zulieferern breit. Doch die Abhängigkeit ist groß.

Wenige Stunden vor der Eröffnung der diesjährigen Macworld Expo in San Francisco haben sich die über 400 Aussteller bereits in Stellung gebracht. Während Medien und Apple-Fans bis zuletzt noch über die zu erwartenden Produktneuheiten von Apple rätselten, ist die Stimmung unter den Ausstellern von Ernüchterung und Enttäuschung geprägt, wie ein Lokalaugenschein von pressetext vor Ort zeigt. Besonders kleinere Unternehmen und Apple-Partner haben den Schock noch nicht verdaut, dass Apple seiner Traditionsmesse den Rücken kehrt und damit bewusst das Aus der Messe in Kauf nimmt. Die Veranstalter der Macworld üben sich indessen in trotzigem Selbstbewusstsein und machen direkt beim Eingang bereits für die Macworld 2010 Werbung.

"Wir sind über Apples Entscheidung sehr traurig. Für Unternehmen wie uns sind derartige Präsentationsplattformen enorm wichtig, um von der Community und damit im Markt wahrgenommen zu werden", erklärt Nicholas Raba, Geschäftsführer des Sicherheitsanbieters SecureMac, im Gespräch mit pressetext in San Francisco. Dass die Abkehr Apples von der Macworld wie in anderen vormaligen Apple-Expo-Städten das Ende der Messe bedeuten könnte, ist nicht von der Hand zu weisen. "Wir sind natürlich auch enttäuscht, dass Apple nicht mehr dabei sein will und überlegen uns jetzt, ob es überhaupt Sinn macht, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein", heißt es etwa aus dem Umfeld des Storage-Herstellers G-Technology, der in diesem Jahr mit schnellen und schockresistenten Solid-State-Drive-Produkten - etwa einer 500-Gigabyte-Speicherlösung für rund 2.200 Dollar - auf den Markt drängt.

Während viele Aussteller angesichts ihrer Abhängigkeit von Apple kaum offen Kritik üben, brodelt es allerdings hinter den Kulissen. Apples geheimniskrämerische Unternehmenspolitik mache es schwierig, Zubehörprodukte im Voraus zu planen, und auch die hohen Lizenzgebühren stoßen auf wenig Gegenliebe. "Apple glaubt mit dem iPhone und dem iPod das Maß aller Dinge in punkto Trendsetter und Coolness entwickelt zu haben. Ich glaube, dass sie sich diesbezüglich überschätzen, denn es gibt einige gute Geräte von anderen Herstellern, die von Konsumenten genauso enthusiastisch angenommen werden", kritisiert ein Macworld-Aussteller gegenüber pressetext.