Bericht

Infineon-Tochter Qimonda in der Existenz gefährdet

11.11.2008
Die Krise bei der verlustreichen Infineon-Tochter Qimonda spitzt sich nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" zu. Alle 13.000 Jobs stehen auf dem Spiel.

In einem internen Papier, das der "SZ" vorliege, warnten führende Betriebsräte erstmals vor dem Aus des Chipherstellers Qimonda mit derzeit noch rund 13.000 Mitarbeitern. Das Ausmaß der Probleme bedrohe die Existenz des Unternehmens, heiße es in einem Schreiben an die Belegschaft, schreibt die Zeitung. Ein Qimonda-Sprecher widersprach der Darstellung der Arbeitnehmerfunktionäre nicht und sagte der Zeitung: "Die Situation ist sehr ernst." Aus Konzernkreisen verlautete zudem, die ohnehin prekäre Lage des Unternehmens mit bedeutenden Standorten in Dresden und München habe sich seit dem Sommer nochmals verschlechtert. Das Qimonda-Management hoffe zwar in den nächsten Wochen auf ein Ende der Branchenkrise. Bleibe der Preiskampf aber so hart wie in den vergangenen Monaten, müsse der Konzern mit dem Schlimmsten rechnen.

Unterdessen geht der Aderlass im Top-Management von Qimonda nach Informationen der "SZ" weiter. Nach Finanzchef Michael Majerus gibt bis zum Jahresende auch Strategiechef Michael Alexander auf. Verärgerte Betriebsräte werfen der Konzernführung im Überlebenskampf Versagen vor: Das "ungeheure Ausmaß" der jüngsten Sparmaßnahmen lasse "die Pläne weniger als konzipierte Sanierung denn als Zeichen planloser Verzweiflung erscheinen", heiße es in einem internen Papier (dpa/ajf)