Ultra-Mobile-PCs

Nvidia plant eigene Plattform für Mini-Notebooks

26.05.2008
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Grafikchip-Spezialist Nvidia will offenbar CPUs und Chipsätze für Handhelds und Ultra-Mobile-PCs auf den Markt bringen. Damit tritt der Halbleiterhersteller in Konkurrenz zu Branchenprimus Intel.

Gerüchten zufolge plant Nvidia, in der kommenden Woche auf der in Taipeh stattfindenden IT-Messe Computex eigene Prozessoren und Chipsätze für kompakte Mini-Notebooks und Handheld-Geräte vorzustellen. Entsprechende Spekulationen kursieren bereits seit geraumer Zeit. Bislang wollte der Halbleiterhersteller dazu allerdings nicht Stellung beziehen.

Unter dem Codenamen "Tegra" sollen Anfang Juni der Öffentlichkeit zwei CPUs präsentiert werden, behaupten Insider. Demnach adressieren die Nvidia-Verantwortlichen mit dem "APX 2500" in erster Linie Handheld-Hersteller, während sich der "CSK 600/650" auch für größere Geräte wie Ultra-Mobile PCs (UMPCs) eignen soll. Beide Prozessoren basieren auf der "Arm-11-Familie" des gleichnamigen Chipherstellers. Nvidia hat dafür das CPU-Design von Arm in Lizenz genommen.

Neben den eigenen Produkten will der Halbleiterhersteller auch mit anderen Anbietern kooperieren, um von dem Boom im Bereich ultramobiler Rechner zu profitieren. Demnach soll ebenfalls auf der Computermesse in Fernost eine Zusammenarbeit mit Via Technologies angekündigt werden. Laut den bislang durchgesickerten Einzelheiten will Nvidia einen Chipsatz für die kommende Via-CPU "Isaiah" liefern, der vor allem die Grafikeigenschaften der damit ausgestatteten Geräte verbessern soll. Via liefert unter anderem die CPUs für die "Eee-PC"-Reihe der Firma Asus, die seit dem Herbst vergangenen Jahres vor allem wegen der günstigen Preise für Furore im weltweiten Notebook-Markt sorgt (siehe auch: CW-TV-Test des Eee PC und Größer, stärker, teurer: Asus präsentiert Nachfolger des Eee PC).

Die Stoßrichtung der vermuteten Initiativen von Nvidia richtet sich gegen den Branchenprimus Intel, der bislang mit seinen Prozessoren und Chipsätzen das Geschäft mit mobilen Rechnern dominiert. Um auch den Markt mit der neu aufkommenden Geräteklasse der Mobilen Internet Devices (MIDs) vom Schlage eines Eee PC mit zu vereinnahmen, hat Intel vor kurzem mit "Atom" eine neue stromsparende Chipplattform vorgestellt (siehe auch: Intel will ein Fünftel aller Handys erobern). Erste Atom-Rechner sollen im zweiten Halbjahr 2008 auf den Markt kommen (siehe auch: Die coolsten Endgeräte - ein Blick in die Zukunft).