Ideal für Microsoft-Umgebungen
Manfred Buchmann, SE Manager Germany bei Network Appliance, trifft iSCSI-Lösungen vor allem in Microsoft-Umgebungen an: "Im Exchange- und SQL-Server-Umfeld entwickelt sich iSCSI gut." Das liegt zum einen daran, dass der Softwareriese diese Speichertechnik beispielsweise durch den Software-iSCSI-Initiator stark unterstützt. "Zum anderen", so Buchmann, "passen die Leistungsanforderungen im Microsoft-Umfeld zu dem, was iSCSI kann." Und das ist die Einbindung vieler Server mit vielen Verbindungen.
Auch Buchmann bekräftigt, dass viele seiner iSCSI-Kunden zusätzlich über ein FC-SAN verfügen. Aber sie nutzen das IP-Netz weniger zur Anbindung von Außenstellen als eben zur Einbindung "vieler kleiner PC-Server". Niedrigere Kosten sind der Grund dafür, denn "das wird schon teuer, wenn eine große Anzahl von Intel-Servern über Fibre Channel ins SAN kommt". Technisch sei der Aufbau des zusätzlichen IP-Netzes auch kein Problem, denn man müsse nur ein zweites Speichernetz virtuell über iSCSI anlegen. "In der Praxis machen die Anwender in den Cisco-Switches einfach ein zweites LAN auf."
Mit nur einem LAN kommt das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (Fokus) in Berlin aus, das über iSCSI Microsoft Exchange integriert. Stephan Waßerroth, Leiter Verteilte Systemtechnik des Instituts, kennt trotzdem keine Performance-Probleme. Er bezeichnet die in der Vergangenheit oft zitierten Geschwindigkeitsnachteile von iSCSI als "eine berühmte Lüge". Werden vergleichbare iSCSI- und FC-Konfigurationen getestet, dann erhalte man fast exakt die gleiche Performance. Auch die vor ein paar Jahren propagierten TCP-Offload-Engines (toes), die dem Prozessor im Server die Konvertierungsarbeit abgenommen haben, hält Waßerroth für überflüssig: "Die heutigen CPUs sind so stark, dass toes nur die Kosten in die Höhe treiben und die Verwaltung komplizieren."