Wieder ein Rekordquartal

Apple überrascht dank iPhone erneut positiv

22.07.2009
Der Computer- und iPhone-Hersteller Apple trotzt der Wirtschaftskrise weiterhin mit sattem Wachstum.
Mit dem iPhone 3GS gibt Apple derzeit den Kurs an im Mobilfunkmarkt.
Mit dem iPhone 3GS gibt Apple derzeit den Kurs an im Mobilfunkmarkt.

Motor des Erfolgs waren im zweiten Quartal - wer uns bei Twitter folgt, war gestern Abend schon zeitnah informiert - einmal mehr das Erfolgshandy iPhone und die Mac-Rechner. Die iPod-Musikplayer "schwächelten" dagegen - der Markt ist langsam gesättigt, und es steht zum Weihnachtsgeschäft eine Auffrischung der Modellpalette ins Haus.

Der US-Konzern steigerte in seinem Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal den Gewinn um rund 15 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar (umgerechnet 844 Millionen Euro). Der Umsatz kletterte um fast zwölf Prozent auf mehr als 8,3 Milliarden Dollar, wie Apple am Dienstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Cupertino mitteilte. Die Aktie legte nachbörslich kräftig zu.

Analystenerwartungen erneut übertoffen

Mit seinen Zahlen übertraf der Konzern einmal mehr die Schätzungen der Analysten, die im Schnitt ein EPS von 1,16 Dollar prognostiziert hatten - Apple lieferte stattdessen 1,35 Dollar pro Aktie ab. Die Prognose für das weitere Geschäft blieb dagegen wie meist hinter den Erwartungen zurück. Für das laufende vierte Geschäftsquartal rechnet Finanzchef Peter Oppenheimer gewohnt konservativ mit einem Umsatz von 8,7 bis 8,9 Milliarden Dollar. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 1,18 und 1,23 Dollar liegen.

Von seinem iPhone-Handy verkaufte Apple zwischen April und Juni 5,2 Millionen Stück (das ist erstmals mehr als Nokia "Nseries"-Geräte loswurde). Vor allem auch bedingt durch Modellwechsel waren dies mehr als siebenmal so viel wie ein Jahr zuvor. Im Juni hatte Apple des neue iPhone-Modell "3GS" auf den Markt gebracht. Zwischenzeitliche Lieferprobleme seien bald behoben, versprach der für das operative Geschäft zuständige Top-Manager Tim Cook.

Der Musikplayer iPod ging dagegen mit 10,2 Millionen Stück (minus sieben Prozent) seltener über den Ladentisch als ein Jahr zuvor. Der Erfolg des iPhones, das ebenfalls Musik abspielen kann, geht laut Experten auch zu Lasten der iPod-Familie.

Mehr Macs verkauft

Trotz der Krise auf dem Computermarkt verkaufte Apple von seinen vergleichsweise hochpreisigen Mac-Rechnern mit 2,6 Millionen Stück vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei den MacBook-Laptops ging es rauf, für die Desktops dagegen runter (iMac und Mac mini wurden seit einiger Zeit nicht mehr aktualisiert).

Ende Juni hatte Konzernchef Steve Jobs nach fast sechs Monaten Krankheitsauszeit und einer Lebertransplantation wieder die Arbeit aufgenommen. Apples zurückhaltende Informationspolitik dazu stieß auf Kritik. Auch die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC prüft den Fall Berichten zufolge.

Jobs gilt wie kaum ein anderer US-Manager als Garant des Erfolgs seines Unternehmens. Allerdings zeigte Apple entgegen Befürchtungen auch unter Interims-Chef Cook nach Ansicht der meisten Experten keine sichtliche Schwäche.

Die Apple-Aktie zählt unter den US-Technologiewerten zu den erfolgreichsten Papieren des Jahres. Seit Jahresbeginn stieg sie um fast 80 Prozent. (dpa/tc)