Wirtschaftskrise

Samsung Electronics verbucht erstmals Quartalsverlust

26.01.2009
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der führende südkoreanische Elektronikhersteller Samsung Electronics hat erstmals in der Firmengeschichte einen Quartalsverlust verbucht - wenn auch nur einen kleinen.

In den letzten drei Monaten 2008 fiel ein Minus von 20 Milliarden Won (etwa 11,3 Millionen Euro) an, wie der weltgrößte Produzent von Speicherchips und Flachbildschirm-Fernsehgeräten (LCD) sowie die Nummer zwei des Handy-Marktes am Freitag mitteilte. Der Konzern führte das schlechte Ergebnis auf den Preisverfall bei Speicherchips und die sinkende Nachfrage der Verbraucher nach Elektronikgütern als Folge der globalen Wirtschaftskrise zurück. Samsung veröffentlicht erst seit dem Jahr 2000 Quartalszahlen.

Im Schlussquartal 2007 hatte Samsung noch einen Überschuss von 2,21 Billionen Won verzeichnet. Im Gesamtjahr 2008 verdiente der Konzern unterm Strich knapp 5,5 Billionen Won und damit um ein Viertel weniger als noch ein Jahr zuvor.

"Im ersten Quartal 2009 - ein saisonal bedingt schwaches Quartal für die Branche - erwartet Samsung ein schwerfälliges Marktwachstum, da die Ausgaben aufgrund des globalen Abschwungs zurückgehen", teilte der Konzern mit. Insbesondere im Halbleiter- und Bildschirmbereich rechnet Samsung nur mit langsamen Fortschritten. In der Telekommunikation wird dagegen weiter ein robustes Wachstum im gesamten Jahr erwartet. Zwar sei der globale Handy-Markt im vierten Quartal 2008 um fünf Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft, im Jahresvergleich jedoch um 14 Prozent gewachsen, hieß es.

Der Konzernumsatz stieg den Angaben zufolge im Schlussquartal 2008 auf 18,5 Billionen Won von knapp 17,5 Billionen Won ein Jahr davor. Allerdings büßte Samsung im Vergleich zum Vorquartal mehr als vier Prozent Umsatz ein. Über das gesamte Jahr 2008 kletterten die Erlöse um 15 Prozent auf knapp 73 Billionen Won. Vor einer Woche hatte der Konzern seine betriebliche Organisation gestrafft. Die vier Kernaktivitäten Halbleiter und LCD-Bildschirme sowie Telekommunikation und digitale Medien wurden in zwei große anstatt wie zuvor vier Sparten zusammengefasst.

Erst am Donnerstag hatte der zweitgrößte Elektronikhersteller des Landes, LG Electronics, für die letzten drei Monate 2008 einen Rekordverlust auf Quartalsbasis vermeldet. Das Unternehmen wies einen Fehlbetrag von 671,3 Milliarden Won aus, nach einem Reingewinn von 621,3 Milliarden Won im Jahr davor. LG Electronics konkurriert mit Samsung vor allem bei Flachbildschirm-Fernsehern und Handys. (dpa/tc)