Kogan verschiebt Agora-Start

Geringe Display-Auflösung stoppt Android-Handy

16.01.2009
Von pte pte
Knapp zwei Wochen vor dem geplanten Produktstart hat Kogan Technologies seine "Agora"-Smartphones auf Android-Basis gestoppt. Grund sind "mögliche zukünftige Kompatibilitätsprobleme", wobei speziell eine zu geringe Displayauflösung genannt wird.

Zwar habe die Herstellung der Agora-Geräte bereits begonnen, doch scheine es nunmehr sicher, dass die Geräte in ihrer gegenwärtigen Form die Kompatibilität und Interoperabilität einschränken würden. Ein Problem sei die Bildschirmauflösung, die mit 320 mal 240 Pixel (QVGA) angesetzt war. "Es sieht so aus, dass Entwickler Anwendungen schaffen werden, die eine höhere Auflösung nutzen, als das Agora bewältigen kann", heißt es jetzt. Ganz auszuschließen scheint das nicht, denn eine QVGA-Auflösung ist weniger als beim bisher einzigen erhältlichen Android-Gerät. Das T-Mobile G1 bietet immerhin 480 mal 320 Bildpunkte. Auch kommen inzwischen immer öfter Smartphones mit höheren Displayauflösungen wir etwa echtem VGA (640 mal 480 Pixel) auf den Markt. Jedenfalls verspricht Kogan jetzt allen Vorbestellern zügige Rückerstattungen.

Unterstützt nur QVGA: Das australische Android-Smartphone Kogan Agora.
Unterstützt nur QVGA: Das australische Android-Smartphone Kogan Agora.
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Der Stopp kommt überraschend. Knapp vor der Consumer Electronics Show (CES) wurden Videos und Fotos von Vorserien-Geräten präsentiert. Und noch Anfang der Woche hatte sich Unternehmensgründer Ruslan Kogan sehr optimistisch gegeben. Es war davon die Rede, dass Agora-Vorbestellungen aus über 150 Ländern eingegangen seien. Gedanken über Agora-Versionen mit an andere Märkte angepasster Stromversorgung hätten sich in zwei Fällen zu konkreten Plänen entwickelt. "Für die USA und Deutschland wird das kommen", meinte Kogan. Der Unternehmensgründer gab sogar an, dass aufgrund des starken Interesses auf Agora Pläne für eine internationale Expansion beschleunigt vorangetrieben würden.

Darüber, woran der Agora-Stopp letztendlich wirklich liegt, könne man eigentlich nur spekulieren, meint Gartner-Analystin Carolina Milanesi gegenüber pressetext. Er folgt jedenfalls auf eine schwache Android-Präsenz auf der CES in der Vorwoche, wo sich Ankündigungen wie beispielsweise das "NIMble" nicht auf das eigentliche Smartphone-Segment bezogen. "Dieser Mangel an Ankündigungen auf der CES scheint eigentlich interessanter", sagt Milanesi. Jetzt müsse man sehen, wie es auf dem GSMA Mobile World Congress Mitte Februar in Barcelona mit der Android-Plattform weitergehe. (pte)