Strategiewechsel

Telekom will mit Subventionen mobiles Internet forcieren

18.09.2008
Die Deutsche Telekom will mit hohen Zuschüssen für Endgeräte ihrem Geschäft mit mobilen Datendiensten zusätzlichen Schwung verleihen.

Die Aufwendungen dafür würden sich durch die Tarife amortisieren, sagte Philipp Humm, Chef von T-Mobile Deutschland, am Donnerstag in Bonn. Der Mobilfunkarm der Telekom zahlt pro Gerät - Handys und Laptops - zum Teil mehrere hundert Euro. Mit den Subventionen soll den Kunden der Einstieg in das noch junge Geschäft vereinfacht werden.

Um die Zuschüsse für Endgeräte war vor vier Jahren ein Streit in der Branche entbrannt, nachdem Telekom-Chef René Obermann in seiner damaligen Funktion als T-Mobile-Vorstandsvorsitzender eine Kürzung der Endgeräte-Subventionen angekündigt hatte. Statt günstiger Handys sollten im Gegenzug die Kunden günstiger telefonieren können. In den folgenden Jahren hatten die Mobilfunkkonzerne daraufhin ihre Zuschüsse zurückgefahren.

Humm räumte nun ein, dass in der Anfangszeit höhere Subventionen für so genannte Netbooks gezahlt werden würden. Ab Januar würden die Preise für die Geräte aber fallen und Relation sei dann wieder im Lot, sagte er. Die handlichen Laptops verfügen über einen integrierten UMTS-Anschluss und sollen nun in Verbindung mit einem T-Mobile-Vertrag einen Euro kosten.

T-Mobile legte wie seine Wettbewerber große Hoffnungen auf mobiles Internet, für das Experten ein rasantes Wachstum erwarten. Das Unternehmen investiert daher in die Aufrüstung seines Netzes, um höhere Bandbreiten zu erreichen. Zusammen mit dem Netzwerkausrüster Nortel testete das Unternehmen am Mittwoch die Mobilfunktechnik LTE auf ihre Alltagsfähigkeit.

Angetrieben werde die mobile Datenkommunikation auch vom iPhone. Das Apple-Gerät vertreibt die Telekom-Tochter seit knapp einem Jahr exklusiv, seit zwei Monaten auch in der schnellen UMTS-Variante. Das iPhone 3G fand in Europa bereits 120.000, in Deutschland 75.000 Käufer. "Unser Ziel war es von Beginn an, mit dem iPhone das mobile Internet zu treiben - dieses Ziel haben wir erreicht", betonte Humm.

T-Mobile hatte im zweiten Quartal 2008 im Datengeschäft seine Umsätze um 47 Prozent auf 350 Millionen Euro gesteigert. Nach Angaben von Christopher Schläffer, Produktchef der Telekom, wächst das Unternehmen deutlich schneller als der Markt. Beim schärfsten Konkurrenten Vodafone Group lagen die entsprechenden Zahlen bei 220 Millionen Euro, ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. (dpa/tc)