Neue Datenkarten beschleunigen auf 7,2 Mbit/s

Mobile World: High-speed für Dummies

14.02.2008
Die Mobilfunkbranche hat endlich Mitleid mit Nutzern, die mit Treiber-CDs auf Kriegsfuß stehen: Die neuste Generation der Datenkarten bringt ihre Treiber gleich selbst auf dem Gerät mit.

Unterwegs mal schnell dem Kollegen die mobile Datenkarte leihen, kurz vor der Dienstreise das UMTS/HSPA-Modem einpacken – bislang scheiterte dies an der notwendigen Treiberinstallation. Dass es auch einfacher geht, zeigte die jüngste Produktgeneration, wie sie etwa von Huawei oder Sierra Wireless auf dem Mobile World Congress zu sehen war. Bei diesen Geräten, egal ob USB-Modem oder PC-Karte, sind die Treiber gleich auf dem internen Speicher integriert, so dass der User das Gerät nur noch mit seinem Rechner verbinden muss. Die Installation erfolgt dann weitestgehend automatisch, wobei der interne Speicher der Produkte als virtuelles CD-Laufwerk initialisiert wird.

In Sachen Geschwindigkeit gelten derzeit 7,2 Mbit/s im Download und 5,76 Mbit/s im Upload als das Maß der Dinge. Effektiv dürfte der Anwender damit im Alltag, wie Joachim Dressler, Manager bei Sierra Wireless, erklärt, Transferraten von 3 bis 4 Mbit pro Sekunde erreichen. Und im Upload sind laut Dressler 1 bis 2 Mbit/s eine realistische Größe. Anwender, die diese Werte per USB-Modem nicht erreichen, sollten die Schuld nicht gleich bei ihrem Mobilfunkanbieter suchen. Diese Geräte drosseln nämlich die Übertragungsrate, wenn sie zu wenig Strom erhalten. Ein Fall, der eintritt, wenn sich der Notebook-Hersteller an die USB-Standards hält. Die Spezifikation sieht nämlich lediglich eine Stromstärke 500 mA für den ersten USP-Port vor. Deshalb liegt etlichen USB-Modems ein Y-Kabel bei, um von zwei USB-Anschlüssen Energie zu beziehen. Einen anderen Ausweg aus diesem Dilemma verfolgt Sierra Wireless bei seinem "Apex 880 USB Modem": Dort hat der Hersteller einen Akku in das Modem integriert, der bei der Datenübertragung zusätzlich die notwendige Energie liefert. Befindet sich das Gerät im Leerlauf, wird der Stromspeicher über den USB-Port geladen.

Die heute erreichbaren Datenraten markieren allerdings nur einen Zwischenschritt. Bereits im nächsten Jahr sollen Modelle mit HSPA+ auf den Markt kommen, die mit Geschwindigkeiten von 14,4 Mbit/s aufwarten. Im zweiten Schritt sollen dann Produkte mit 28,8 Mbit/s folgen. Der Durchbruch der 100-Mbit/s-Schallmauer ist dann für zirka 2012 im Zuge der Long Term Evolution (LTE) anvisiert. Experten bezweifeln allerdings, dass die Mobilfunkanbieter mit der Entwicklung Schritt halten können, da ihnen die notwendige Bandbreite im Backbone fehle. (hi)