Serverkonsolidierung

Lohnt sich Virtualisierung im Mittelstand?

10.06.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Die Virtualisierung der IT-Landschaften schreitet in großen Unternehmen voran. Lohnt sich eine Virtualisierung aber auch für mittelständische Firmen? Der IT-Ausstatter Rednet hat den Selbstversuch gewagt.

Die Nachfrage nach Virtualisierungslösungen für IT-Infrastrukturen wächst in Europa laut Rednet AG rasant. Denn die Vorteile dieser Technologie liegen auf der Hand: Durch die Bereitstellung von Ressourcen auf einer gemeinsamen Plattform können User flexibler und schneller auf das firmeninterne Netzwerk zugreifen. In größeren Unternehmen ist diese Maßnahme längst ein probates Mittel, um die effiziente Nutzung der eigenen Systemressourcen sicherzustellen. Die Rednet AG, IT-Ausstatter aus Mainz, untersuchte im Rahmen einer firmeninternen Neustrukturierung der IT-Landschaft, ob sich eine Virtualisierung für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) lohnt. Das Ergebnis: Systemumstellung und Serverkonsolidierung erhöhen die Qualität der angebotenen Dienste nachhaltig.

Weniger Server - weniger Kosten

Virtualisierung ist eine geeignete Maßnahme, um einer weiteren Zunahme der physischen Server entgegenzuwirken. Reduzierte Hardware-Neuanschaffungen und eine erhöhte Systemstabilität sowie -verfügbarkeit gehören zu den wichtigsten Faktoren für den Erfolg virtueller Landschaften. Schließlich gilt: Je kleiner die Serveranzahl, desto geringer sind Zeit- und Kostenaufwand. Die durchschnittliche Auslastung von heterogenen IT-Infrastrukturen mit mehreren Systemen liegt nach Untersuchungsergebnissen bei kaum mehr als zehn Prozent und ist somit nicht wirklich effizient. Eine Servervirtualisierung ermöglicht es, diesen Überschuss an Ressourcen aufzuteilen und damit dynamisch den Grad der Auslastung zu erhöhen.

Serverkonsolidierung fördert Systemverfügbarkeit

Rednet hat als IT-Ausstatter von Behörden, Bildungseinrichtungen und dem Mittelstand den Wirkungsgrad einer Virtualisierung im Zuge einer internen Systemumstellung getestet. Seit Jahresbeginn laufen rund 80 Prozent der Dienste des unternehmenseigenen Rechenzentrums unter Verwendung von VMware ESX Server auf virtueller Basis. Das Ergebnis: Auch wenn Aufwand und Anfangsinvestitionen etwas höher ausfielen und sich die Energieeinsparungen für den Stromverbrauch nicht so deutlich bemerkbar machten wie in großen Datacentern, profitiert Rednet letztlich von einer erhöhten Ausfallsicherheit, verbesserten Sicherungsmechanismen und schnelleren Arbeitsabläufen. Die interne IT-Abteilung von Rednet ist nun in der Lage, neue Systeme deutlich einfacher in ein Testlabor zu integrieren. Externe Dienstleister können ihre Anwendungen fortan direkt virtuell zur Verfügung stellen. Die Zeit für die Bereitstellung neuer Dienste und Applikationen konnte somit deutlich verringert werden. Folglich senkte die mit dem Projekt einhergehende Serverkonsolidierung die IT-Kosten erheblich.