Prozesskosten senken

Checkliste der ERP-Trends

06.05.2009
Von Michael Gottwald
In der Wirtschaftskrise investieren Unternehmen oft nur in IT, um Prozesse zu optimieren und dadurch Kosten zu senken. In Visier der CIOs sind hierbei auch die Systeme für Enterprise Ressource Planning (ERP). Acht Tipps, die Sie für ERP-Projekte kennen sollten.

Viele Unternehmen treibt spätestens seit dem vierten Quartal 2008 die Angst. Die Auswirkungen des internationalen Banken-Crashs, die Konjunkturabschwächung im internationalen Handel und der Auftragseinbruch in einigen fertigungsnahen Branchen haben viele Investitionsvorhaben in deutschen Firmen negativ beeinflusst. Zum einen müssen direkt betroffene Unternehmen rigide die Kosten senken, um ihre Liquidität zu sichern. Zum anderen wollen auch die nicht unmittelbar gefährdeten Betriebe vorbeugend sparen.

Für den ERP Trend Report 2009 befragten das Landauer Softwarehaus Demand Software Solutions GmbH und die Hamburger Unternehmensberatung Softselect GmbH 120 mittelständische deutsche Unternehmen vor allem aus den Bereichen Industrie und Handel. Drei Viertel der Befragten haben mehr als 100 Mitarbeiter, 83 Prozent dezentrale Standorte. Die Fragen bezogen sich unter anderem auf den aktuellen ERP-Status, geplante IT-Ausgaben und die Anforderungen an das nächste ERP-System.

Es gibt Bedarf an modernen ERP-Systemen

Die Ergebnisse machen deutlich: Der Bedarf an technisch modernen Komplettlösungen wächst. Nicht etwa, weil die Betriebe neben einem umfangreichen Leistungsspektrum, das auch Reserven für zukünftiges Wachstum bietet, die neuesten Techniken oder Architekturen per se nachfragen beziehungsweise adaptieren. Vielmehr soll die nächste Lösung möglichst plattformunabhängig und skalierbar sein, Web-Services unterstützen, hoch integrationsfähig, flexibel und leicht an sich ändernde Prozesse anpassbar sein und dabei die Folgekosten verringern. Hauptwunsch ist und bleibt die Senkung der Kosten - insbesondere auf Prozessebene. Instrumente, die diesem Zweck dienen, stehen daher bei künftigen ERP-Auswahlprojekten auch mit jeweils über 90 Prozent ganz oben auf der Agenda. So hat das Modellieren, Automatisieren und Optimieren von Unternehmensprozessen großes Gewicht.

Neue ERP-Software senkt Prozesskosten

Die Hälfte der befragten Unternehmen hat ihr heutiges ERP vor dem Jahr 2000 angeschafft, 17 Prozent sogar schon vor mindestens 15 Jahren. Ein Fünftel nutzt sein jetziges ERP erst seit höchstens vier Jahren. Über 80 Prozent der Teilnehmer haben ihr ERP-System schon ein oder mehrmals gewechselt. Gründe waren vor allem funktionale Mängel im Hinblick auf die eigenen Anforderungen, fehlende Flexibilität sowie die unzureichende Weiterentwicklung durch den Hersteller. Bei mehr als der Hälfte der Betriebe sorgte eine neue ERP-Software dafür, dass die Kosten in einzelnen Bereichen um über zehn Prozent sanken.

Im Allgemeinen sind deutsche Mittelständler mit ihrer eigenen ERP-Software zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Nur ein Viertel der Befragten äußerte Kritik und strebt Nachbesserungen an. Die Dienstleistungskompetenz des ERP-Anbieters wird sogar von 80 Prozent als gut oder sehr gut bewertet.