Die IT-Industrie trotzt der Krise, entziehen kann sie sich dem Abschwung nicht. Einer Umfrage vom Branchenverband Bitkom zufolge spüren nun auch kleine und mittelständische Anbieter die Auswirkungen der Wirtschaftskrise. 59 Prozent der kleinen Betriebe sowie 57 Prozent der mittelgroße Anbieter antwortete, ihr Auftragseingang und Umsatz sei rückläufig. Stärker betroffen sind die großen Unternehmen. Hier berichteten 65 Prozent der Befragten von rückläufigen Einnahmen. Allerdings äußerten sich die großen Anbieter etwas zuversichtlicher über den weiteren Geschäftsverlauf. "Die großen Unternehmen wurden viel früher von den Auswirkungen erfasst. Sie haben schon Erfahrung gesammelt", erläuterte Frank Früh, Projektleiter für Marktdaten beim Branchenverband Bitkom, vor dem Expertenforum der Mittelstandsorganisation PIN-SME auf der CeBIT (Pan European ICT & E-Business Network Small and Medium Enterprises). Nur wenige glauben an ein baldiges Ende. Fünf Prozent erwarten Besserung noch im ersten Halbjahr 2009, weitere 46 Prozent rechnen bis Ende des Jahres mit einer Trendumkehr. 41 Prozent prognostizieren den Aufschwung für das Jahr 2010.

Die Zahlen zeichnen jedoch ein zu düsteres Bild, denn die IT-Branche steht nicht vor einer Rezession. Europaweit soll der Absatz von IT-Produkten und Services laut Eito-Erhebung (European Information Technology Observatory) in diesem Jahr um zwei Prozent zulegen. Die Zahl wurde bereits nach unten korrigiert, im Herbst vergangenen Jahres hatte das Eito noch 3,7 Prozent prognostiziert. Der IT-Absatz in Deutschland wird um 1,3 Prozent zulegen. Weniger gut sieht es im TK-Geschäft aus; der Markt wird um 1,5 Prozent schrumpfen. Doch die negative Entwicklung ist nur zum geringen Teil der aktuellen Wirtschaftskrise geschuldet. Das Marktsegment schrumpft schon seit Jahren. (jha)