IT-Sicherheit

Symantec-Studie deckt Nachholbedarf auf

10.11.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Eine europaweite Studie von Symantec zeigt, dass kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern in Sachen IT-Sicherheit Nachholbedarf haben. 19 Prozent der befragten deutschen Mittelständler wurden 2007 Opfer eines Angriffs oder eines Systemausfalls.

Insgesamt nahmen an der Studie 874 IT-Fachleute von Unternehmen mit zehn bis 100 Mitarbeitern in neun Ländern teil, darunter 100 IT-Verantwortliche deutscher Unternehmen. Während sich die meisten deutschen Kleinunternehmen mit bekannteren Bedrohungen wie Viren und Trojanern auskennen (96 beziehungsweise 90 Prozent), haben Hacker mit neueren Strategien offenbar leichtes Spiel. So ist etwa Pharming 39 Prozent der deutschen Befragten unbekannt, für 31 Prozent waren Rootkits bislang kein Begriff und 35 Prozent haben keine Kenntnisse über Bot-Netze.

Im europäischen Vergleich schneiden die deutschen Unternehmen beim Thema Verschlüsselung hingegen relativ gut ab. So geht es aus der Studie hervor, dass während europaweit 35 Prozent der Befragten eine Verschlüsselungs-Technik implementieren, sind es in Deutschland bereits 53 Prozent. Etwas zurück fallen sie indes bei Content-Filtering (20 Prozent deutschlandweit zu 45 Prozent europaweit) und Intrusion-Prevention (19 Prozent deutschlandweit zu 43 Prozent europaweit).

Angriffe auf über die Hälfte der deutschen Firmen

Hinsichtlich der Art der Systemausfälle oder erfolgreichen Angriffe lassen sich im europäischen Vergleich deutliche Unterschiede ausmachen: Mit 53 Prozent der deutschen Befragten, die von einem solchen Vorfall betroffen waren, hatten überdurchschnittlich viele mit einem Systemzusammenbruch oder einer Sicherheitslücke zu kämpfen. Europaweit waren es nur 41 Prozent. Dafür gab keines der befragten deutschen Unternehmen an, von Spionage- oder Abhörversuchen heimgesucht worden zu sein, während diese Art des Angriffs europaweit von jedem fünften Befragten genannt wurde.

Die größten Sorgen hinsichtlich der IT-Sicherheit bereiten kleinen und mittelständischen Firmen Gefahren durch drahtlose Netzwerke: 78 Prozent der deutschen Befragten nannten dieses Risikofeld, gefolgt von Sicherheitsproblemen durch Mobiltelefone (39 Prozent) und Bluetooth (35 Prozent).