Der von TechConsult und Fujitsu Siemens Computers gemeinsam publizierte IT-Mittelstandsindex gibt die Lage und Erwartungen der mittelständischen Unternehmen bezüglich Umsatz sowie IT- und TK-Investitionen wider. Dem Bericht zufolge überwiegen - erstmals seit drei Jahren - die Unternehmen mit gesunkenen Umsätzen, während sich im Juli noch die Firmen mit gutem Geschäftsverlauf durchsetzen konnten. Der Index der realisierten Umsätze sank gegenüber dem Vormonat deutlich um 23 auf nur noch 92 Punkte.
- Mittelstandsindex August 2008
Trotz sinkender Umsätze und IT-Investitionen sieht der Mittelstand den kommenden drei Monaten positiv entgegen. - Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer DIHK
Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer Deutscher Industrie- und Handelskammertag, sieht keinen Grund für ein Krisengerede im Mittelstand. Er rechnet weiterhin mit einem Personalzuwachs, allerdings mit sich verlangsamender Dynamik. - Mittelstandsindex August 2008 Hardware
Im Gegensatz zu den Bereichen Software und Service wird bei Investitionen in Hardware weiter gespart. - Mittelstandsindex August 2008 ITK-Services
Die Nachfrage nach ITK-Services verlief im Mittelstand zuletzt sehr beständig. Die Unternehmen planen im Durchschnitt in den nächsten drei Monaten sogar etwas mehr für ITK-Dienste auszugeben.
Im Gegenzug hellten sich die wirtschaftlichen Perspektiven hinsichtlich der kommenden drei Monate auf. Der Erwartungs-Index stieg um acht auf 130 Punkte. Das heißt, die optimistischen Unternehmen können sich stärker als im Vormonat gegenüber den pessimistischen durchsetzen.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2007 wird die wirtschaftliche Entwicklung jedoch deutlich ungünstiger bewertet. Der Rückgang beträgt zwölf Punkte gegenüber dem Vorjahr. Die derzeitige Rückwärtsentwicklung ist demnach nicht nur saisonal, sondern auch konjunkturell bedingt. Im Vergleich dazu blieben die ökonomischen Perspektiven relativ stabil: Gegenüber dem August 2007 nahm der entsprechende Indikator nur um drei Punkte ab. Dabei darf nicht vergessen werden, dass zum damaligen Zeitpunkt die wirtschaftliche Ausgangssituation erheblich besser war und nun eher Potenzial für Verbesserungen besteht.
Krisengerede ist fehl am Platz
Dass die allmähliche Abkühlung der Konjunktur im Mittelstand Spuren hinterlässt, geht auch aus dem Mittelstandsreport hervor, den der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kürzlich veröffentlicht hat. Die Auswertung stützt sich auf 20.000 Antworten von Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern im Frühsommer 2008. "Im Zuge der Finanz- und Immobilienkrise spüren exportorientierte Mittelständler immer stärker die nachlassende Dynamik auf wichtigen Exportmärkten", kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben den Bericht. Dies könne, so der DIHK-Chef, auch die gute Positionierung des Mittelstandes auf den immer noch stark wachsenden Märkten in Mittel- und Osteuropa sowie in Teilen Asiens nicht ganz wettmachen. Zudem stehe die Belebung der Konsumnachfrage, die sich viele verbrauchsbezogene Branchen angesichts der Arbeitsmarktbelebung erhofft hatten, weiterhin aus. Allerdings, so Wansleben, überwiege der Anteil der optimistischen Stimmen gegenüber den Pessimisten noch leicht. Das immer noch gute Investitionsklima im Inland wirke stabilisierend. Wansleben betonte: "Krisengerede ist daher auch für den Mittelstand fehl am Platze. Der Personalaufbau setzt sich fort, wenn auch verlangsamt."